Mittwoch, 13. November 2013

Bauska vs. Rundāle

Am Freitag, direkt nach der Arbeit, ging es für uns vier auch schon weiter.

Zunächst mit dem Fünfuhrzug nach Riga, dann mit dem Bus weiter nach Vecumnieki (der Gott sei Dank NICHT vollkommen winzig, überfüllt, stickig, heiß und unkontrolliert schnell war...), wo uns Baptiste nach fünfeinhalb Stunden mit dem Auto abgeholt hat.
Am Anfang haben wir uns alle lustig gemacht, warum Baptiste sich unbedingt ein Auto kaufen musste.
Als dann die asphaltierten Straßen plötzlich aufhörten und wir mitten im Nirgendwo waren, wussten wir dann, wozu.
Er absolviert sein EVS in Stelpe, mitten auf dem Land.

Aber er hat ein eigenes Haus mit mega viel Platz und es ist wirklich schön da!
Wir haben den Abend mit viel Wein und guter Musik ausklingen lassen, am Samstag lange ausgeschlafen (trotz vieler Pläne) und sind dann nach Bauska gefahren.
Bauska liegt zwischen den beiden Flüssen Mūsa und Mēmele, wir haben die Stadtburg besichtigt, die direkt am Zusammenfluss dieser steht.

Die Burg wurde vom deutschen Orden errichtet und gilt als wichtiges Wahrzeichen der Region.


Trotz schlechten Wetters haben wir uns dorthin gewagt und konnten immerhin ein bisschen die wunderschöne Umgebung genießen.
Nach einem kurzen Mittag im Rimi-Supermarkt ging es weiter nach Rundāle, ein Barockschloss in  Semgallen. Nikolas hatte viel davon geschwärmt und ich wollte das Versailles des Baltikums auch unbedingt sehen!
Und: es war atemberaubend!

Die wunderschöne Architektur, die Verzierungen, Malerein, Figuren, Skulpturen, Möbel, Stuckarbeiten...
Maria und ich haben uns schon nach 3 Sekunden eingelebt - als wir in den Schlossplatz "einritten", rief Maria hoffnungsfroh: "Honey, I am home!" ("Schatz, ich bin wieder da!").
- Wir mussten trotzdem Eintritt bezahlen...
Das Schloss ist riesig und das Gelände drum herum auch.
Eigentlich ist Rundāle auch für seine prunkvoll gestaltete Gartenanlage bekannt - wovon wir in Regen und Kälte nicht viel sehen konnten.
Wir haben aber beschlossen, zusammen im Sommer noch einmal herzukommen, um den Park in Sonnenschein zu genießen und durch den dann vollkommen glitzernden Spiegelsaal zu wandeln.

Auf jeden Fall hatten wir trotz Schlechtwetters eine Menge Spaß - die Gemälde und Porträts der Adeligen waren einfach nur grauenhaft! :D - und wir alle waren unheimlich fasziniert von jedem einzelnen Raum, der einen mit immer neuen Dingen überrascht und begeistert hat.
Einfach dieser Zauber, den jedes Schloss an sich hat.
Ein wirklich traumhafter Nachmittag! :)


Am Abend waren wir wieder bei Baptiste (der ist übrigens Franzose, was man auch aller 3 Sekunden zu spüren bekommt... ;) ) und wir Frauen haben klischeemäßig gekocht, während Baptiste Giga (aus Riga) abgeholt hat.

Dazu kamen noch andere Leute aus dem Dorf, es gab wieder viel zu viel zu Trinken (Vodka und "Bumblebee" - selbstgebrannter Honigvodka - man sagt, ohne übersteht man den Winter nicht...oha) und richtig gute Musik.
Überall war was los und es war ein unvergesslicher Abend!
Am nächsten Tag war ICH erstaunlicher Weise mal als ERSTE wach! Und das vollkommen gut gelaunt und frisch (Qualität zahlt sich aus ;) )!
Als Baptiste dann auch wach war, lies er es sich nicht nehmen, den Rest mit der französischen Nationalhymne dann auch endgültig wach zu machen...
Nach einem kurzen Frühstück hat er uns dann bis zur nächsten asphaltierten, ordentlichen Straße gefahren - der A6, die von Riga nach Daugavpils führt.
Nach einer halben Stunde Gemütlichkeit und Wärme im Auto wurden wir an der Straße zum Hitchhiken ausgesetzt.
Pia und Ana versuchten gemeinsam ihr Glück, wurden auch eher als Maria und ich mitgenommen, allerdings nicht weit, und sie mussten auf den Bus umsteigen.
Maria und mich nahm ein netter Russe mit und fuhr uns durch den wunderschönen Sonnenuntergang zurück nach Hause.
Also kann ich wieder zwei Städte von meiner Liste streichen!

Visu labu,
eure Therese :*

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