Samstag, 5. Oktober 2013

Neustart - Klappe, die Zweite.

Vor fast genau einem viertel Jahr habe ich mich auf die Reise gemacht - in die Fremde, nach Lettland, zu mir selbst.
Ich habe alles hinter mir gelassen, bin aufgebrochen in ein Land, von dem ich nur den Namen kannte.
Ich wusste nichts.
Was mich erwartet. Wer mich erwartet.
Als ich ankam, war ich - überrascht.überfordert.verzweifelt.orientierungslos.einsam.traurig. Aber auch auf mir neue Art und Weise glücklich. Und stolz.
Ich bin in eine mir völlig fremde Wonhung gezogen, die ich erstmal komplett entrümpelt und gesäubert habe. Ich habe sie zum größten Teil selbst eingerichtet und gestaltet. Ich habe gelernt, wie man einen Haushalt ganz allein führt und wir haben uns ganz gut angefreundet, meine Wohnung und ich.
Auch wenn ich sie manchmal als "kompliziert" beschreiben würde, unsere Beziehung. Denn es war sehr viel Arbeit.
Aber ich habe mich jeden Tag ein Stückchen mehr eingelebt, ein bisschen mehr "zuhause" gefühlt.
Wenn ich von einer Reise nach Hause kam, habe ich mich auf diese Wohnung gefreut. Dieses Reich ist zu meinem neuen Zuhause geworden. Ich bin so glücklich, zum ersten Mal in meinem Leben etwas komplett selbst aufgebaut zu haben - nicht nur ein Zuhause -  sondern einen Freundeskreis, Möglichkeiten, ein Leben hier.
Und mein Neuanfang dort hat sich zum Alltag entwickelt.

Nun stehe ich wieder hier, auf gepackten Koffern, in einer neuen Welt.
Ich bin umgezogen.
Musste, um genau zu sein.

Also - Neustart; Klappe, die Zweite. Ich stehe ja auf Veränderung.
Am Montag hieß es aufräumen, einräumen, wegpacken, zuschnüren, fortragen, hochschleppen, hin und her rennen,  wegschmeißen, aufheben, sortieren, einordnen, aufbauen, verstauen und aufhängen.
Umziehen. Einleben. Nicht zurück blicken, nach vorn.
Nun habe ich also die wohl größte Veränderung in diesem Herbst hinter mir. Oder besser: sie fängt gerade erst an!

Ich musst aus den verschiedensten Gründen meine "Vierwände" verlassen, und wohne jetzt in Jeannes. Es war schon heftig, nun wieder wohntechnisch von vorn anzufangen, zumal meine alte Wohnung viel größer und etwas moderner war.
Doch nun lebe ich hier, was auch nicht schlecht ist! Ich habe jetzt einen begehbaren Kleiderschrank, einen Ofen und einen Balkon - und auf Grund der Größe ist es im Winter auch wärmer hier oben im 7. Stock. :D
Ich bin nur 2 Häuser weitergezogen, aber damit bin ich gut 200 Meter näher am Zentrum dran. Klingt nicht viel, aber mir wurde gesagt, im Winter ist man über jeden Meter, den man weniger gehen muss, mehr als froh. Na dann...

Es gibt keinen Grund, sich zu beschweren, ich fühle mich wirklich wohl hier und habe aus Jeannes Wohnung meine eigene "gezaubert".
Wehleidig bin ich schon etwas.. Aber ich sehe das als Chance, wieder "auf Anfang" gesetzt zu werden. Denn so etwas weckt auf und holt einen aus dem "Alltagstrott", der sich immer einschleichen will. Ich habe schon viele neue Ideen und Pläne, die zweite Häfte meines EVS in Lettland kann beginnen!!!

Visu labu, eure Therese, zurück auf Start. :*

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