Montag, 25. November 2013

Gedanken


Ich laufe. Durch Vertrautes.
Geradeaus, immer weiter, dann links in meine Nachbarschaft.
Es ist dunkel, nein - pechschwarz. Man sieht keine 7 Meter weit.
Nur ein paar Laternen spenden Licht, darunter huscht ein Katze - wohl auf der Suche nach einem Happen - an mir vorbei.
Ich lächle, habe Musik im Ohr, mein Kopf ist ganz woanders.
Hinter mir glühen gleizend helle, mechanische Augen auf - ich lasse den kantigen Tiger an mir vorbeirollen, Britney Spears dröhnt aus seinen Ohren.
Stille, wieder.
Es ist kalt, aber man sagt, das sei noch nichts.
Vierzig Prozent Schneewahrscheinlichkeit heute, wurde mir jedenfalls in Worten zugeworfen - fast, als wäre es eine Sensation. Ich warte.
Schließe die Augen, beim Gehen.
So vertraut ist der Weg, Heimat.
In der Schwärze ragt es  auf, leuchtende Vierecke, die in der Luft zu schweben scheinen.
Nur meine Wohnung dunkel. Besser so.
Tauben fliegen auf, machen Krähen Platz.
Das Rascheln meiner Einkaufstüten wirkt deplaziert - Plastik, die Luft zerschneidet. Nicht sehr umweltfreundlich.
Der Weg scheint heute länger als sonst, vielleicht, weil ich an jedem Ort, auf den mein Blick fällt, mit den Gedanken hinterherhänge.
Erinnerungen, überall.
Schritt für Schritt kommen wir uns entgegen, mein Zuhause und ich.
In Gedanken bin ich schon oben, siebter  Stock, gleich rechts.
Was gibts heute? Ob ich mir was gönne? Schade, dass ich das jeden Tag sage. Es gibt zu viel zum Genießen.
Ob ich mich nicht allein fühle? Wurde ich gefragt.
Nein, das würden all die anderen gar nicht zulassen.
Mit einem echten Lächeln im Inneren, was sich äußerlich fortsetzt, komme ich an.
Nicht nur an der Vienības 32 a, sondern auch bei mir selbst.

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