Dienstag, 5. November 2013

Jēkabpils


Dies war unser erster Ausflug zu viert - denn seit Montag sind wir mit Ana aus Georgien wieder komplett! Dieses Wochenende ging es nach Jēkabpils, da uns Katrina, unsere "Kollegin", zu sich in ihr Heimatstädtchen eingeladen hatte.

Über Ana werde ich bald mehr schreiben, aber Eines schon im Voraus: sie ist super sympathisch und passt perfekt zu uns!
Mir ging es wieder besser (Zauberwort Schlaf) und wir sind zusammen am Samstag mit dem Bus nach Jēkabpils gefahren, wo uns Katrina am Busbahnhof abgeholt hat.

Katrina zeigte uns ihre Stadt, die in Zemgale liegt.
Es ist zwar klein, aber richtig hübsch. Wir haben uns die alten Kirchen und Holzhäuser angeschaut und sind am Ufer der Daugava entlangspaziert.

Nebenbei haben wir Ana noch Radfahren beigebracht.
Nachdem wir ein paar kleine Snacks gekauft hatten (ich frage mich immer noch wieso) wurden wir von Katrinas Mutter mit fantastischem süßen Gebäck überschüttet. Wenn man das schon anschaut, fühlt man sich schuldig. Es ist unglaublich unfair, dass es hier so viel Leckeres gibt!

Wir sind dann aber schnell wieder aktiv geworden und haben das Schloss besucht - leider nur von außen, da wir zu spät dran waren.
Freunde von Katrina haben uns dann mit Autos abgeholt, wir haben Einkäufe erledigt, und dann ging es endlich los. Denn natürlich wollten wir nicht nur durch die Stadt schlendern, sondern sind zum Feiern hergekommen!
Katrina hatte uns auf ihr Landhauscottage eingeladen, was auch wirklich eines ist. Ein Holzhäusschen, mitten im Nirgendwo.
Aber es war wunderschön.

Wir haben Kaminfeuer gemacht, Essen und Getränke vorbereitet, waren in der Sauna - und dann kamen die Gäste.
Wir waren so ungefähr 15 Menschen auf 4 Quadratmetern, aber es war ungeheuer lustig!
Es gab sooo unglaublich gutes Essen!!!

 Wie kann eine einfache Kartoffel so lecker sein?! Alles war selbstverständlich von Katrinas Eltern selbst angebaut oder aus der Region - falls jemand sagt, man kann den Unterschied zu Bio nicht schmecken - dem kann man auch nicht mehr helfen. :D Ich vergöttere Katrinas Mutter - das grenzte an Kunst. Als unsere Bäuche das Endstadium Kugel erreicht hatten, hat der Abend erst richtig begonnen. Es gab Smegonka  (selbstgebrannten Schnaps, der stärker als Vodka ist und nicht verkauft wird - ich hoffe, wir werden nicht blind. ;) ) und wir haben viel geredet und Spaß gehabt, auch wenn es ein bisschen schwer war mit der Kommunikation, da fast alle nur Lettisch gesprochen haben und dann immer ein Übersetzer gebraucht wurde.


Gegen Morgen (Mittag) sind wir alle mega glücklich und zufrieden aufgewacht und haben Katrina beim Saubermachen geholfen, bevor wir uns auf die Heimreise begeben haben.
Pia ist gemeinsam mit Ana nach Daugavpils gehitchhiked, ich zusammen mit Katrina und Maria.

Zunächst schien es, als hätte meine Gruppe mehr Glück, wir sind eher mitgenommen wurden, allerdings nur bis in die nächst größere Stadt. Dort sind wir zu einer geeigneten Stelle gelaufen und mussten länger warten, bis uns ein lieber Truckfahrer mitnahm.




Natürlich ist das auch in Lettland verboten und Katrina und ich haben uns auf dem Fahrerbett hinter einem Vorhang versteckt, während der Fahrer immer mit anderen Truckern die aktuellen Polizeikontrollpunkte durchging. Aber wir wurden glücklicherweise nicht von der Polizei angehalten, dafür hielt uns etwas anderes auf.
Der Lkw hatte nämlich während der Fahrt beschlossen, spontan mit Brennen anzufangen.

Aber alles kein Problem, der Fahrer ist schnell rausgesprungen und nach einer Rundbesichtigung um den Truck in einem Haus am Straßenrand verschwunden - wie sich herausstellte, wohnte sein Bruder dort. (Ja, Lettland ist wirklich klein). Nach einer halben Stunde des Wartens, in der der Fahrer anderhalb Schachteln Zigaretten wegzog; mehreren verwirrenden Telefonaten; 3 minütigem Rumwerkeln und einem 27 minütigem Plausch mit alten Bekannten ging es dann doch weiter - was wir auch begrüßt haben, denn Ana und Pia waren schon lange zu Hause.

Zehn Kilometer vor unserem Ziel wurden wir dann abgesetzt und Freunde von Katrina nahmen uns nach Daugavpils mit, wo wir erschöpft, aber glücklich ankamen.
Es war wirklich ein weiteres richtig schönes, unvergessliches Wochenende, und der perfekte Ausklang für eine sehr nervenzehrende Woche.
Ich bin so froh und dankbar für Katrinas spontane und so herzliche Einladung, wir haben Jēkabpils alle sehr genossen!


Visu labu, eure Therese. :)










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