Das haben wir natürlich genutzt und wegen den vielen Überstunden habe ich mir Freitag und Dienstag auch frei genommen.
Gemeinsam mit Pia ging es also am Freitagmorgen los - wir wollten hitchhiken, aber aufgrund der Wetterlage und Unsicherheiten mit der Orientierung wegen einer Umleitung beschlossen wir, es zunächst gemütlich anzugehen und nach einer Teerunde ging es in den Bus Richtung Rigaaaaa!
Für Pia war es das erste Mal in der Hauptstadt, ich war einfach nur glücklich, endlich wieder in meinem "zweiten Zuhause" zu sein.
Über Nacht sind wir bei Hélia untergekommen, die in der wohl besten WG Rigas lebt.
Dort ist immer was los, egal ob zum Feiern, Quatschen, Kochen, Zurechtmachen, Filmschauen oder einfach Übernachten - irgendjemand kommt immer vorbei.
Die vier sind alle sehr offen und lieb und vor allem Giga und Hélia genießen ihr EVS in Riga und das Nachtleben in vollen Zügen.
Daher waren sie die perfekte Gesellschaft und Ratgeber für uns, denn ich wollte Pia zeigen, wie wundervoll die Stadt ist!
Als erstes zeigte ich am Samstag Pia ein bisschen was von der Stadt, dann fokussierten wir uns auf Shops, denn wir brauchen noch immer dicke Sachen für den Winter.
Am Abend stieß noch Ana zu uns und wir feierten bei Manuel in der WG, was ein richtig lustiger Abend geworden ist.
Am nächsten Tag gingen wir es etwas ruhiger an.
Nach einem entspannten Start in den Tag führte ich Pia gemeinsam mit Ana durch Riga, zeigte ihnen vor allem die Altstadt und wir gingen sogar auf den St. Petersdom (unglaublich teuer, was die für Eintritt verlangen!!!), um Riga von oben zu sehen.
Wir zogen durch die Bars und bald waren wir ungefähr 20 bis 30 EVS'ler oder ehemalige Freiwillige und es war so schön, wieder völlig neue Leute mit völlig neuen Geschichten kennenzulernen.
Während wir in den Nächten so umherzogen haben wir noch einen weiteren Plan von der Liste gestrichen: wir haben das Festival of Lights "STARO" besucht.
An diesem Wochenende wurden an bestimmten Orten in der Stadt jede Nacht kleine Lichtinszenierungen gezeigt. An Häuserwänden wurden Filme projiziert (zum Beispiel eine Liebesgeschichte, Karaoke mit lettischen Liedern oder an der Universität wurden berühmte Persönlichkeiten mit ihren Entdeckungen und Erfindungen vorgestellt), besondere Bauwerke wurden mit Licht und Musik in Szene gesetzt, und so weiter.
Maria, Mateja, Pia, Ana, ich und andere nahmen am Fackelumzug statt, der vor der Freiheitsstatue im Herzen Rigas endete. Es fühlte sich so gut an, ein Teil dieser Masse zu sein, und wir haben uns wirklich als Teil Lettlands gesehen.
Auf dem Hauptplatz der Stadt wurden Ansprachen gehalten, Chöre traten auf, dann folgte die Rede des Präsidenten und schließlich erklang die Nationalhymne.
Es war scheußlich kalt und wir beschlossen, nach einem wärmenden Cafébesuch, mehr in Bewegung zu kommen.
Zum Schluss sahen wir noch einen Teil des Feuerwerks anlässlich des Feiertags und dann landeten wir alle auf der Polizei.
Da wir dabei als englisch- und russischsprechende Gruppe nicht bei allen positiv aufgefallen sind, warnte uns die Polizei an mehreren Stellen vor möglichen Ausschreitungen. Als wir dann durch eine Menschenmasse liefen, waren wir als "Touristen" natürlich gefundenes Fressen.
Pia wurden alle Dokumente, die sie bei sich hatte, geklaut und darum endete der Abend bei der Polizei.
Giga, Hélia und ich ließen uns die Party nicht nehmen und wir verbrachten trotz allem einen lustigen Abend in der Rigaer Polizeiwache, teilweise auch amüsiert von den Menschen, die weniger freiwillig dort waren...
Am Dienstagmorgen ging es dann früh raus, mit dem Zug zurück nach Daugavpils.
Mit unserem letzten Geld (Pia hatte ja nichts mehr) konnten wir uns dann gerade noch so die Tickets leisten, um den Adrenalinspiegel zu steigern, haben wir genau diesen Zug fast verpasst - nach verzweifelter Suche, Hin- und Herrennen und völliger Orientierungslosigkeit fanden wir ihn 10 Sekunden vor Abfahrt - er war auf ein anderes Gleis verlegt worden...
Was für ein Wochenende!
Visu labu, eure Therese :*
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