Montag, 20. Januar 2014

Milchaut.

Es ist kalt. Eisig. Eisigkalt.
Trotz der Kälte wachsen die Blumen, draußen am Fenster.
Es ist Winter.
Wir fahren durch ein Land aus Eis, der Schnee glitzert wie in einem viel zu kitschigen Film in der Sonne.
Wie man Licht vermissen kann.
Meine Laune hebt sich schlagartig, nach fast 2 Monaten in Wolken und Nebel kommen sonnige Strahlen und mit ihnen das Glücksgefühl wieder.
Mein Atem beschlägt an der Scheibe, aber doch möchte ich nichts verpassen, alles sehen.
Rehe und Wölfe, aber kein Elch - leider.
Parallel zu uns - weiter, in der Ferne - läuft eine Wand aus Fenstern mit uns mit.
Bus und Zug im Gleichtakt.
Wir überqueren einen Fluss, darüber spannt sich eine Schicht gefrorenes Wasser - wie denaturiertes Laktoglobulin auf zu heißer Milch.
Schön sieht es aus, nur die Enten wirken genervt und leicht resigniert.
Hinter mir ein Telefonat.
Ich bin erstaunt, verstehe jedes Wort. Wie ungewohnt es ist, in dieser einsamen Gegend Englisch zu hören. Aber doch, an Ungewohntes gewöhnt man sich erstaunlich schnell.
Wenn ich die Augen schließe, denke ich immer zurück. An alles, was ich erleben durfte und was ich schaffen konnte. Ich denke an unvergessliche Momente und Dinge, über die ich noch in 40 Jahren lachen werde. Ich erinnere mich an fast vergessene Details und muss lächeln bei dem Gedanken an jene, die all dies zu einer Möglichkeit machten. Und zu einer Chance.
Es lässt mich frösteln, der Gedanke. Der Eine: Rückkehr. Es wird nie den richtigen Zeitpunkt geben, um zu gehen. Trotzdem, oder gerade darum: Es ist an der Zeit.

Ich vermisse jetzt schon das Hier und Dort. Lachend und weinend  beginnen meine letzten 3 Wochen zum Genießen und Kältetrotzen!



Visu labu, eure Therese :*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen