Mittwoch, 28. August 2013

Erfahrungen.



"Leben heißt Zeichnen ohne Radiergummi."

unbekannt






All night long!

Am Vorletzten Donnerstag (15.08.) fuhren Nikolas und ich nach der Arbeit spontan nach Riga auf die Goodbyeparty von Eva, die ihr Freiwilligenjahr in Daugavpils nun beendet hat.
Es war ein sehr lustiger Abend, anders als der Morgen danach auf der Arbeit - ich bin erst um 6 Uhr zuhause angekommen...
Leider gibt es keine Bilder. Ist wohl auch besser so... ;)

Doch die nächste Abschiedsparty ließ nicht lange auf sich warten - die meisten EVS'ler fangen immer im August / September an und hören dann logischerweise auch in diesem Zeitraum auf - diesmal hatten Hanna und Dennis am Samstag (24. August) nach Riga eingeladen.

Jeanne und ich entschlossen uns, per Anhalter zu fahren und teure Buskosten zu sparen.

Da wir aber erst um 12 mittags starteten, erwies sich unser Vorhaben schwieriger als gedacht.
Um diese Zeit ist nur wenig Verkehr und wir benötigten 4 (!) Autos bis nach Riga.
Nach 10, 40 und 30 Kilometer langen Kurzfahrten wurden wir von einem netten Deutsch-Türken mitgenommen.
Er meinte, dass seine Frau gerade zuhause putzt und er "ein bisschen mit dem Auto herumfahren" möchte. :D
Also fuhr er uns die restliche Strecke bis ins Stadtzentrum (fast 200 Kilometer!!!). Ich frage mich, was seine Frau gesagt hat, als er wieder da war... :D
Aber Eduard war echt lieb, hat viel über sich erzählt, uns Bier gegeben, Sandwiches und Burger besorgt und ist mit uns zu Linkin Park abgegangen.

Endlich in Riga angekommen trafen wir auf Nikolas, eine andere Hanna aus Deutschland und Alexandrina.
Mit Jeanne stöberte ich dann noch etwas durch die Geschäfte, bis wir zu Giga fuhren, der uns einen Schlafplatz für die Nacht angeboten hatte.
Am Abend ging dann die Party los - wir zogen durch verschiedene Bars und feierten bis halb 8 Uhr morgens. Ich weiß nicht mehr, warum wir plötzlich zu Modern Talking getanzt haben, aber seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf! :D


Ich habe wieder viele neue Menschen getroffen und interessante Erlebnisse geteilt.
Aber irgendwann geht jeder Abend zuende - und während die Ersten schon wieder ihre Busse nach Hause nahmen, hatte ich bei Giga in der WG gefühlte 10 Minuten Schlaf, denn um 10 Uhr ging auch mein Bus zurück nach Daugavpils.
Ich fuhr allein, da ich an dem internationalen "STIGMATA"-Foto-Projekt als "Reporter" teilnehme und am Sonntag "arbeiten" musste.


Alles in allem war es ein wirklich schönes, abwechslungsreiches und sehr lustiges Wochenende - mit wenig Schlaf. ;)

Zur Zeit passiert wirklich viel - Schlafmangel und Erkältung sind im Anmarsch - aber es macht alles richtig viel Spaß!

Ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen, aber es wird schon langsam kälter - der Winter naht! :D

Visu labu -Eure Therese!




Dienstag, 27. August 2013

Teil meines Lebens.


"Sometimes you will never know the value of a moment, until it becomes a memory."

Theodor Seuss Geisel








Freitag, 23. August 2013

Vilnius: Nachtrag

Es ist uns ja so einiges passiert in der Hauptstadt Litauens. Und wir haben einige spannende Entdeckungen gemacht und kleine "Geheimnisse" der Stadt gelüftet.

    • Erlebnis Eins: am ersten Tag sahen wir an JEDER Ecke Bräute. Die Stadt war voller Hochzeiten. Wir saßen bei unserer Ankunft auf einer Bank vor einer Kirche und beobachteten innerhalb einer viertel Stunde 6 (!)  Brautpaare beim Aussschreiten aus der Kirche, Foto auf der Treppe (mit Trauzeugen, Luftschlangen, Seifenblasen, Blütenblättern oder Konfetti) und Abfahrt in einer Limosine. Ich weiß nicht wieso, vielleicht ist das Tradition, immer mit vielen anderen getraut zu werden und immer die gleiche Zeremonie zu haben, vielleicht war es ein Wettbewerb, vielleicht ist es in der Masse günstiger zu heiraten, man weiß es nicht. Bei unserer anschließenden Tour durch Vilnius sahen wir vor jeder Kirche ebenfalls nur Hochzeiten und in der Innenstadt war alles überfüllt mit Frauen in weißen Kleidern und Limosinen oder anderen speziellen Autos. 
                     Ich frage mich noch immer: Was war da los?!



       
       
    • Erlebnis Zwei: Als wir mit Vita und ihrem Freund picknickten, starteten direkt neben uns ganz viele Heisluftballons.  Ist jetzt nicht atemberaubend spekatkulär, aber es sah einfach wahnsinnig schön aus in der Abendsonne. 





    • Erlebnis Drei: Im Anschluss betraten wir einen Insidertipp: Das Dach des städtischen Swedbankgebäudes. Es ist eine rießige Terasse mit coolen Sitzgelegenheiten, mediterranen Pflanzen und einem wundervollen Blick über die ganze Altstadt. Ein richtig guter Ort zum Ausspannen und Genießen! :)




    • Erlebnis Vier: Störche! Noch nie habe ich so viele Störche gesehen wie hier im Baltikum! Die laufen da zu Hunderten oder allein ganz chillig am Straßenrand rum. Während man in Deutschland jeden Storch mit "Aaaahhs!" und "Oooohs!" und "EIN STORCH, ICH SEHE EINEN STORCH!" bewundert, übersteigen sie hier gefühlt die menschliche Einwohnerzahl um ein Vielfaches ;). Nichts besonderes mehr. Aber dennoch schön.




    • Erlebnis Fünf: Kollision mit sowjetischer Filmkultur: Welchen Ort soll der unten gezeigte Hinterhof in einem Spielfilm darstellen?



                 Richtig, Rio de Janeiro! War zu offensichtlich, ich weiß.
                 Aber so weit konnten sie schlecht fahren und mussten so an anderen
                 Orten filmen..
                 Interessant zu wissen ist auch, dass die lettischen Schauspieler Südamerikaner darstellen
                 mussten (natürlich mit braunem Makeup getarnt). Mir wurde zugetragen, dass der Film
                 sehr lustig ist... ich kann es mir vorstellen. :D



Donnerstag, 22. August 2013

Lebenslänglich.


"Es gibt Momente, da wünsche ich mir, die Zeit zurückdrehen und die Traurigkeit herausnehmen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Freude auch verschwinden würde, wenn ich das täte.
Also nehme ich die Erinnerungen, wie sie kommen, akzeptiere sie alle und lasse mich von ihnen führen, so oft das möglich ist."

aus "Zeit im Wind" von Nikolas Sparks





s gibt Momente, da wünsche ich mir, die Zeit zurückdrehen und die Traurigkeit herausnehmen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, daß die Freude auch verschwinden würde, wenn ich das täte. Also nehme ich die Erinnerungen, wie sie kommen, akzeptiere sie alle und lasse mich von ihnen führen, so oft das möglich ist. --> http://myzitate.de/stichwoerter.php?q=Erinnerung
Zitat von Nicholas Sparks in Zeit im Wind (Buchzitat) Es gibt Momente, da wünsche ich mir, die Zeit zurückdrehen und die Traurigkeit herausnehmen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, daß die Freude auch verschwinden würde, wenn ich das täte. Also nehme ich die Erinnerungen, wie sie kommen, akzeptiere sie alle und lasse mich von ihnen führen, so oft das möglich ist. --> http://myzitate.de/stichwoerter.php?q=Erinnerung
Zitat von Nicholas Sparks in Zeit im Wind (Buchzitat) Es gibt Momente, da wünsche ich mir, die Zeit zurückdrehen und die Traurigkeit herausnehmen zu können, aber mein Gefühl sagt mir, daß die Freude auch verschwinden würde, wenn ich das täte. Also nehme ich die Erinnerungen, wie sie kommen, akzeptiere sie alle und lasse mich von ihnen führen, so oft das möglich ist. --> http://myzitate.de/stichwoerter.php?q=Erinnerung

esgehtwiederlos!

Meine Lieben,
die Kinder fehlen mir sehr.
Egal, wie anstrengend es auch war, es war auch so schön, von ihrem Lächeln angesteckt zu werden! Auf dem BilderBlog (siehe oben) könnt ihr noch ein paar Fotos sehen und so mehr über unsere Aktivitäten und Unternehmungen erfahren, wenn ihr wollt.

Aber es bleibt keine Zeit zum "Trauern" oder Luftholen - denn jetzt gehts erst richtig los!


In den kommenden Monaten warten viele spannende Projekte von und mit "ERFOLG" auf mich!
Ab morgen kommen Schüler aus Deutschland, Estland und Lettland nach Daugavpils, um ein Fotoprojekt durchzuführen - und ich bin dabei! :)


Außerdem sind schon weitere Ausflüge und Reisen geplant und in einer Woche bekomme ich schon Besuch!

Also seid gespannt. ;)

[nach dem superlangen Vilniuspost muss ich mich erstmal ein bisschen kürzer fassen ;) ]

Bis bald - Visu labu! Eure Therese :*

Lektion Zwei: Ursachenforschung [Was war da los?]


"Die Seele ist wie ein Fallschirm. Sie funktioniert nur, wenn sie sich öffnet."

Unbekannt

обе́д


Man glaubt es kaum, aber bei mir ist es in aller Munde: Essen!
Nachdem ich in Dresden zum Vegetarier geworden bin und mir einfach nichts mehr schmecken wollte, bin ich im Schlaraffenland gelandet.

Vielleicht ist es die "Nordluft", die Abwechslung, das neue Land mit den sich immer ändernden Eindrücken, das "Aufmichgestelltsein", das "Ichlebealleinundkannessen,wasichwill" oder schlichtweg die Arbeit.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wenn ich könnte, würde ich plötzlich all die Leckereien, die es hier gibt, in mich hineinstopfen!

Und es gibt wirklich ALLES!

Darum wird bald ein Post über die (lettische) Küche folgen!

Ich hatte lange Zeit das Gefühl, "den Appettit an meinem Leben verloren zu haben", aber seitdem ich hier bin, habe ich endlich wieder Hunger!

Meine Lebensgeister sind wieder voll geweckt und ich fühle mich seit meiner Ankunft viel besser.



Ich denke, ich bin energiegeladen und bereit - um all die Herausforderungen, die da kommen mögen, anzupacken.

Wenn ihr die Torten hier gesehen habt, würdet ihr auch alles für möglich halten. :D

Bis bald - Visu labu, eure Therese :*


Lektion Eins: Reflexion [Fragen stellen]


"Es ist selten, dass ein Mensch weiß, was er eigentlich glaubt."

Oswald Spengler



Vilnius

Reise Nummer 2.
Diesmal sogar gleich in ein anderes Land!

Gemeinsam mit Nikolas ging es vom 17. bis zum 19. August über die Grenze nach Litauen - unser Ziel: Vilnius.

Jetzt denkt man vielleicht: pff, das Baltikum ist so unwichtig, nie was von gehört, die Länder sind so klein und unbedeutend, da ist eh alles gleich.
Aber: Pustekuchen!

Nicht nur die Währung ändert sich, auch Litauisch ist komplett anders als die lettische Sprache!
Hinzu kommen andere Traditionen und Lebensweisen.

Da Nikolas in einem Monat sein EVS beenden wird, möchte er seine restliche Zeit größtenteils zum Reisen nutzen und soviel wie möglich vom Baltikum sehen.
Maria und ich waren natürlich sofort dabei, als er uns fragte, ob wir ihn nach Vilnius begleiten möchten.
Da Maria aber leider heftige Rückenschmerzen hatte, konnte sie nicht mit, aber wir werden die gemeinsame Reise nochmal nachholen. :)

Einen EVS'ler in Lettland erkennt man für gewöhnlich ganz leicht - mit einem Schild unterm Arm am Straßenrand.
Denn als "BaltischerEVS'lerDurchUndDurch" kommt bald der Sparfuchs in einem zum Vorschein - schließlich gibt es bessere Sachen, als seinem Geld nur für Reisekosten und Unterkunft leise schluchzend hinterher zu winken...
Also habe ich mich nun auch am "Hitch Hiken" und "Couch Surfen" probiert und es hat echt gut geklappt!

Die Hinfahrt war sehr einfach und angenehm - aber es war eher ein Hinflug! ;)
Nach nur 2 Minuten Wartezeit hielt ein junger Geschäftsmann für Nikolas und mich und brachte uns direkt hinunter nach Vilnius! Er fuhr zwar fast nur auf der linken Spur, um alles und jeden mit gediegenen 160 Stundenkilometern zu überholen (klingt jetzt nicht sooo spannend - aber es sind keine deutschen Straßen! Schotter und Bodenwellen ahoi! Wenigstens gabs so noch ne gratis Achterbahnfahrt obendrauf! :D ). Aber ich habe mich trotzdem sicher gefühlt und war zufrieden. Ein zufriedenes kleines Fischstäbchen hinten auf der Rückbank (Mama: trotz Klimaanlage nicht krank! :D).

In Litauen  nehmen sie es mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auch ETWAS genauer als in Lettland - ich habe meinen ersten baltischen Blitzer gesehen!
Natürlich sind hier in der Ortschaft auch "nur" 50 km/h erlaubt - aber wir hatten uns nach 1 Stunde in dem Auto in der Stadt schon an gemütliches Dahinschweben mit 130 gewöhnt. Darum dachten Nikolas und ich erst, dass der Mann anhalten will und wir aussteigen sollen, aber er ist einfach nur ordnungsgemäß gefahren :D

Aber der Typ war echt in Ordnung und hat uns sogar noch bei einem Tankstellenzwischenstopp ein Eis besorgt!

Da wir dann in Vilnius nicht genau wussten, wo wir eigentlich hin wollen, wurden wir etwas außerhalb der Stadt abgeladen, was mit dem schweren Gepäck (ich muss ja immer alles mitnehmen ;D ) nicht soooo günstig war, aber ein Kvass als Abschiedsgeschenk vom Fahrer war noch drin. :D

Nachdem wir unser Gepäck im Bahnhof im Schließfach eingeschlossen hatten, konnte es endlich losgehen mit der Erkundungstour!
Und es gibt sooo viel zu sehen!
Zuerst haben wir uns die klassischen Sehenswürdigkeiten angeschaut  und die Altstadt erkundet.
Dann ging es weiter in die "Neustadt" auf der anderen Flussseite der Vilnia. Dort stehen uralte Holzhäusschen im baltischen Stil und das moderne "Businessviertel" der Stadt mit neuen gläsernen Hochhäusern.
Zwischendurch haben Nikolas und ich uns immer ein paar kleine Pausen gegönnt und das schöne Wetter bei Snacks in den vielen Parks genossen - Vilnius ist unglaublich grün, was die Stadt für mich noch attraktiver macht!
Die Innenstadt ist so schön, jede Straße scheint eine andere Architektur zu haben, aus einer anderen Epoche zu stammen.
Ich habe noch nie so viele Kirchen in einer Stadt gesehen! In Vilnius gibt es allein im Zentrum über 40 Gotteshäuser!!!
Steht man vor einer und dreht sich, entdeckt man die Kreuze von mindestens 3 anderen in der Nähe.

Um acht am Abend hatte dann Vita (sie war vor einigen Jahren selbst volunteer in Spanien), unser host für die nächsten 2 Tage, Zeit für uns und sie zeigte uns das "richtige" Nachtleben von Vilnius.
Zuerst aßen wir in einem litauischen Lokal etwas (SO lecker!) und tranken litauisches, selbstgebrautes Bier; dann ging es weiter in eine (bei Einwohnern sehr beliebte) Bar und wir feierten ein bisschen - ich ließ den Abend gemütlich mit einem GinTonic ausklingen, da ich schon ziemlich fertig war.
Dann machten wir uns auf den Heimweg, der sich als etwas länger als erwartet erwies, da Vita mit ihrem Freund am Stadtrand auf der anderen Flussseite bei den Holzhäusern wohnt.
Nach einer dreiviertel Stunde waren wir aber da und fielen erleichtert in die Betten.

Am nächsten Morgen standen wir etwas später auf und frühstückten gemeinsam, Vita hatte uns sehr leckere Spiegeleier, Gemüse und Kuchen bereitet.
Sie fuhr dann mit dem Fahrrad los, da jeden Sonntag ein Flohmarkt in der Innenstadt stattfindet, an dem sie viele selbst gestaltete und gefertigte Dinge verkauft, wir folgten zu Fuß.
Eigentlich wollten Nikolas und ich an einer kostenlosen Führung durch die Stadt teilnehmen, waren aber zu spät. Darum stöberten wir über den Flohmarkt, wo es so viele tolle Sachen gab! Ich hätte am liebsten alles gekauft! :D
Danach erkundetet Nikolas und ich Užupis ("Hinter dem Fluss"), einer Künstlerstadt an der Vilnele.
Hier haben sich kreative und äußerst weltoffene und interessante Menschen niedergelassen und ihr eigenes Dorf innerhalb Vilnius kreiert - mit 2 Kirchen, selbst erstellter Verfassung (sehr lustig übrigens: http://www.spiegel.de/reise/staedte/republik-uzupis-ein-recht-auf-glueck-a-329608.html / http://de.wikipedia.org/wiki/U%C5%BEupis), Präsident, Bürgerrat, Schaukel über dem Fluss mit Blick auf die "Freiluft-Galerie" an einer Mauer und allem Drum und Dran! Echt sehenswert und für mich das persönliche Highlight!

Nach so viel Sightseeing gönnten wir uns eine Pause auf den Hügeln am See, legten uns in das Gras und genossen die Sonne.
Später trafen wir auf Vita und ihren Freund, mit denen wir ein kleines Picknick machten, quatschten und dann leider vor zu vielen Mücken die Flucht ergreifen mussten.
Zuhause angekommen war ich ebenfalls wieder überglücklich, in mein Bett zu fallen und schlief wie ein Baby. :D

Vita war schon auf Arbeit, darum weckte uns ihr Freund am Montag mit einem kleinem Frühstück.
Wir durften unser Gepäck bei ihm auf der Arbeit unterstellen und konnten so für ein paar weitere Stunden die Stadt entdecken.

Wir bewunderten die große Synagoge von innen und genossen unsere restliche Zeit mit einem verspäteten Frühstück im Pancake-Café. :)

 Diesmal schafften wir es pünktlich zur Stadtführung, die übrigens von jungen Bewohnern der Stadt durchgeführt wird - und obwohl Nikolas und ich dachten, schon alles gesehen zu haben, haben wir es nicht bereut! Unser guide zeigte uns "ihr" Vilnius, und sie führte uns durch kleine, versteckte Gässchen und an unbekannte, aber wunderschöne Aussichtspunkte.

Dann ging es auch schon wieder zurück nach Daugavpils - mit dem Bus aus der Stadt raus, dann durch den Wald an die Straße.

Zuerst hielt keiner an für uns, ein Russe bot uns zwar an, uns zu fahren, aber er war viel zu betrunken um überhaupt richtig zu stehen...
Also liefen Nikolas und ich ein Stücken weiter die Straße entlang, bis schließlich ein Auto für uns hielt.
Mit Blümchentechno und russischen Liebesliedern ging es dann immerhin bis nach Utena, dort mussten wir erst zu einem geeigneten Platz laufen; als wir nach einer halben Stunde fast aufgeben wollten, wendete ein junger Mann (mit seiner Mutter im Auto) extra für uns. Mit lautstarken russischen Dubstep- und Minimalbässen ging es dann bis nach Zarasei. Dort hielt per Zufall (Nikolas wollte gerade das Schild weglegen) ein russisches Pärchen an, die uns über die Grenze bis in die Innenstadt von Daugavpils fuhren (wie es sich gehört lief natürlich Rammstein - das ganze Album - man muss ja Klischees bedienen ;) ).


Und nun bin ich wieder hier.
Aber ich möchte so bald wie möglich wieder dorthin!
Die Stadt hat mich wirklich begeistert, sie ist so belebt, historisch und atemberaubend, dabei aber nicht veraltet, sondern sehr europäisch und voller Leben.

Ich hoffe, mit Hilfe der Fotos könnt ihr auch einen kleinen Eindruck von der Atmosphäre gewinnen!

Bald gibt es mehr!
Visu labu meine Lieben - eure Therese :*

Dienstag, 20. August 2013

отдыха́ть



"Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein Nickerchen." 

Abraham Lincoln





You can't start a fire, 
You can't start a fire 
Without a spark  
This gun's for hire 
Even if we're just dancing in the dark

 

"children school" - Fazit

Es ist ruhiger geworden. Fast schon still. Irgendwie ist es jetzt so leer in "ERFOLG", etwas fehlt.
Die "children schools" sind zu Ende - und wir atmen leise auf.

Nun also kein lautes, mehrstimmiges Gelächter mehr, das man schon von Weitem hört; keine erwartungsvollen, großen Augen, die einen anschauen, wenn man am Morgen das "Klassenzimmer" betritt; kein kleiner Kinderchor, der mit hohen Stimmchen auf Russisch um mehr Ballons oder Spiele bittet, keine Trickfilme und Kuchen am Freitag als Abschluss.

Fast drei Monate Kinderbetreuung - für mich nur 4 Wochen - sind um.
Der eine mag "ENDLICH!" rufen, aber ich bin trotz aller Anstrengungen auch etwas wehleidig, die kleinen Quasselstrippen nun nicht mehr um mich zu haben.
Natürlich war die Organisation und Durchführung sehr aufwendig - im Vorfeld müssen Anträge gestellt und Formalitäten geklärt, dann die Aktivitäten geplant und gebucht, der Unterricht muss vorbereitet werden und und und! (Ich "durfte" auch eine Woche planen- das war härter als ich dachte!)

Die Sachen, die wir mit den Kindern machen, müssen natürlich auch Spaß machen und einen weiterbildenden Hintergrund haben.


Obwohl es nicht einfach war - die Arbeit mit Kindern ist immer kräftezehrend (es gibt in jeder Gruppe die Plagegeister, die nie hören wollen) dazu noch alles auf Russisch! - es hat trotzdem Spaß gemacht.

Das Wichtigste für mich ist, dass ich das Gefühl habe, den Kindern wirklich etwas beigebracht zu haben - dem einen vielleicht mehr, dem anderen weniger.

Es ist nicht einfach, auf Russisch auf die Kinder einzugehen (zumal sie nicht alle eine Altersgruppe waren), sie immer genau zu verstehen und von Dummheiten abzuhalten. Aber mit Händen und Füßen und wilden Grimassen ging es am Ende dann doch. ;)

Ich hoffe, den Kindern hat es gefallen - ich finde jedenfalls, diese "children schools" sind eine richtig gute Idee. Die Kinder durchleben eine lustige Woche zu einem bestimmten Thema ("Recyclingschool", "Germanschool", "Circusschool", "Wasserschule", Europaschule", ...), sie haben Deutschunterricht, machen Exkursionen und Spielen/Basteln/Malen rund zu ihrem jeweiligen Thema der Woche. Am Ende gibts für alle ein Diplom und ein kleines Geschenk.

Ich denke, das ist eine gute Sache - so lernen sie gemeinsam viel über andere Kulturen, Gruppendynamik, etc.
Wir haben (meiner Meinung nach) viele spannende und interessante Dinge unternommen - waren im Mark Rothko Center, in der Töpferei, im Park, im Zoo, am See, im Heimatmuseum, haben Masken aus Pappmaché gebastelt, uns verkleidet und geschauspielert, Akrobatik ausprobiert und getanzt.

Natürlich hat nicht immer jedem alles gefallen - aber man kann es nicht allen recht machen - schon gar nicht 15 Kindern! Einige kannten verschiedene Dinge schon, waren von allem schnell gelangweilt oder wollten einfach prinzipell etwas anderes machen...  Da muss man dann einfach mal standhaft bleiben, nein sagen und mit Eis später auf Versöhnung hoffen. ;)

Alles in allem waren es aber eine schöne Wochen für mich und einige der Kinder sind mir besonders an Herz gewachsen. :)

Ich finde, Jeanne/Nikolas/Maria/Babja/Julia/Ich und vor mir Madeleine haben unser Bestes gegeben und die Kinder sinnvoll und gut beschäftigt.

Nun müssen wir  "nacharbeiten" - nach der beinahe völligen "Entkernung" des "Klassenraumes" und Aufräumarbeiten steht nun Berichteschreiben und Bloggen an.
Und dann warten auch schon neue Projekte von und mit  "ERFOLG" auf uns. :)



Bis bald also meine Lieben - Visu labu, eure Therese. :*

Freitag, 16. August 2013

Keep on dancing!


"Whoever said happiness comes with the sunshine, has never danced in the rain!"

unbekannt



Think less but see it grow
Like a riot, like a riot, oh!
Not easily offended
Hard to let it go
From a mess to the masses



Random Facts: about lifestyle or: "Real Latvian Freetime Activities" !

Meine Lieben!
Es gibt eine neue Rubrik!
In "Random Facts" werde ich ein bisschen über die lettische (in Daugavpils ja bekanntlich eher russisch beeinflusste) Lebensweise plaudern und Außergewöhnliches/Lustiges/Alltägliches aus dem Leben der Menschen hier vorstellen.
Ich plaudere quasi aus dem "lettischen Nähkästchen" und möchte euch so den "lettischen way of life" näher bringen - aber nehmt es nicht allzu ernst! ;)

Nach Wochen intensiven Studiums hier nun mein erster Beitrag und meine persönliche Hitliste für  "Random Facts: Real Latvian Freetime Activities"*!


Die Daugavpilser unterscheiden sich in einigen Dingen schon deutlich vom Durchschnittsdresdner, aber so ist das halt - andere Länder, andere Sitten - oder halt Freizeitgestaltung! :D

Vielleicht hat es ja den ein oder anderen schon die die ganze Zeit in den Fingern gejuckt, mehr über die Letten und ihren Lifestyle zu erfahren und er hat auf glühenden Kohlen gesessen, weil er endlich wissen wollte, was die Letten so in ihrer Freizeit machen!?
Nein? Egal - hier nun also der (erlösende) Post!

*(Die Freizeitgestaltung ist natürlich in Altersgruppen und Interessenlagen zu unterteilen, aber hier meine Favoriten:)


Freizeitgestaltung ...

5.) ...für ältere Männer: am Straßenrand auf der Wiese liegen. Als wäre gerade Massensterben. Oder aus dem Fenster gucken. Einfach so. (Besonders günstig und wenig Schrecken erregend bei Nacht...)

4.) ...für Frauen: Styling. Da sitzt von der für unmöglich gehaltenen Flecht-Frisur bis zum Bauchnabelpiercing über 89 cm hohen Highheels mit Minniminniminniminniminniminni-(MINNI!)-"Röckchen" und unfassbar langen, nicht mehr menschlich wirkenden, neonfarbenen Fingernägeln (mindestens 13 cm, ich schwöre!) wirklich alles. Ich weiß nicht, wie lange die im Bad brauchen. Mal sehen was im Winter kommt...

3.) ...für Bauarbeiter: im Schatten sitzen. Das Motto: "Arbeit strengt an, Arbeit ist hart, heute lieber etwas weniger machen, für morgen muss schließlich auch noch Arbeit übrig bleiben!
Dauert die Baustelle im Schnitt halt 1 bis 2 Jahre länger als üblich. Der Weg ist das Ziel!"

2.) ...für ältere Frauen: Verwirrung stiften. Sie erscheinen einfach so, aus dem Nichts, aus stillen und geheimen Ecken, rauschen an einem vorbei, führen unverständliche Nuschel-Selbstgespräche, verschwinden, tauchen hinter dem nächsten Haus in der anderen Richtung auf (WIE machen die das??!), schreien laut auf und tippeln davon. Am helligtem Tage. Alles schon gesehen.

1.) ... für junge Pärchen: gemütliches Candlelight-dinner zu zweit "lettischer Art":  Mit 2 Bier minimum 5 Stunden im Auto vor dem Haus sitzen, bei besonderen Anlässen wird vielleicht sogar das Autoradio leise angemacht, für die Ästhetik.


Nun denn - nun  seid ihr bestens informiert! :D Bis bald, Visu Labu, sveiki!! Eure Therese :*


Samstag, 10. August 2013

13/35



"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für die Welt."

Mahatma Gandhi




Strongest taste
loudest drop
head is filled
the thought, unlocked




Gold On The Ceiling.

Gestern Abend waren Jeanne und ich bei Maria zum Abendessen eingeladen, ein Freund von ihr - Baptiste (französischer EVS'ler in Riga) - war auch gerade zu Besuch.
Corinna (neue deutsche EVS'lerin in Daugavpils), Antonio, Anil und Anja gesellten sich ebenfalls dazu und wir feierten eine kleine internationale homeparty zu acht. :D

Der Musikgeschmack ging dementsprechend auseinander - ich glaube, so ziemlich jeder Musikstil war vertreten (von Rap zu Electro über Pop mit viel Alternative) -  aber es war eine verrückte, lustige, interessante und schon jetzt wiederholungsbedürftige Nacht!

Maria und Baptiste hatten kleine leckere "starter" und Snacks vorbereitet und kochten für uns Fisch, Reis, Gemüse und Piroggen, was alles wirklich super geschmeckt hat!


Es macht so unglaublich viel Spaß, sich mit den ganzen Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen Europas zu unterhalten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken, Lebensgeschichten und Erfahrungen auszutauschen!

Natürlich wurde nicht nur geredet - sondern auch getanzt! Und wir feierten bis früh in den Morgen.

Ich bin dann aber schon etwas eher gegangen und nicht noch mit in einen Club, ich war viel zu fertig.
Da sieht man mal, dass Kinderschule ganz schön schlaucht!

Die anderen meinten aber - zu meinem Glück - dass es nicht so toll war. ;)

Für mich war der Abend rundum perfekt - es tat so gut mit den Leuten von hier zu feiern! ;)

Ich kann es kaum erwarten,  bald wieder so einen Abend mit den anderen zu verbringen!


Auf Wunsch einer einzelnen Person hier nun die "Abstraffbilder" von letzter Nacht:  ;D




P.S.: Wonderwoman war auch zu Gast, aber das ist eine andere Geschichte ;)




Visu labu meine Lieben! Eure Therese :*



Donnerstag, 8. August 2013

innerer Raum



"Ohne die Annahme
der eigenen Grenzen
ist kein Loslassen
möglich."

Ernst Ferstl





Everyone, wants everything.
No matter the cost, we're longing to live in the dream.
But we can't let go, to all that we think we know -
this great escape, until we give up the ghost.

But why are we so worried, more about the hurry,
and less about the harm?

Always trying to conquer,
that which does not offer,
anything more than a broken heart.
Oh, what a cost for love. 

 

Daugavpils

Heute möchte ich euch meine neue "Heimatstadt" Daugavpils vorstellen.
Ich werde für 6 Monate hier in "Dünaburg" (das ist der deutsche Name) wohnen.
Die Stadt liegt im Südosten Lettlands in der Region Latgale.
Der Name leitet sich von der Daugava (dt. "Düna") ab - einer der längsten und bedeutesten Flüsse des Landes.


Die Stadt wurde 1275 gegründet und hat eine lange Geschichte, die eng mit der Deutschlands verwoben ist.
Sie diente oft als Teil einer natürlichen Verteidigungslinie, wurde viele Male besetzt und zerstört.

das Wappen von Daugavpils - Blume=Lilie ; Wellen=Daugava ; Mauer=Schloss Dünaburg

Vieles von dem, was Daugavpils heute ausmacht , ist stark von sowjetischen Einflüssen geprägt, aber mit Hilfe von alten Dokumenten sind historische Gebäude wieder errichtet oder kleinere Nachbauten erstellt wurden und es bestehen noch immer alte Kirchen, die die langen Besatzungszeiten überlebt haben.

Daugavpils hat nur ca. 100.000 Einwohner, und ist - wie bereits erwähnt - für Lettland unüblich deutlich von Russen dominiert (>60%).

Lettland leidet seit einigen Jahren stark unter einer Inflation, was auch in Daugavpils anhand von niedrigen Gehältern, relativ hohen Preisen und einer starken Arbeitslosenquote deutlich wird.

Trotz allem ist es hier keinesfalls schäbig, die Innenstadt ist komplett restauriert und mit moderen kleinen Einkaufszentren ausgestattet, Dank eines neuen Programmes sind fast alle Schulen, Fußwege und Freizeitanlagen erneuert wurden und die umliegenden Mehrfamilienhäuser werden ebenfalls Stück für Stück renoviert.

Man sieht kaum einen Zigarettenstummel oder Müll herumliegen (obwohl hier fast jeder stark raucht) - alles ist gepflegt.

 Blumen gibt es überall!

Die zweitgrößte Stadt des Landes bietet nur wenige touristische Attraktionen, aber auf Grund der gut gewahrten lettischen Traditionen, der historischen Vergangenheit und der seit Generationen gepflegten Kontakte mit anderen Ländern und Kulturen gibt es viele engagierte Menschen und Vereine, die das Leben hier kultureller, attraktiver und internationaler gestalten.

Neben Gesprächsrunden, Konzerten, traditionellen Abenden und kultrurellen Austauschen sind letztendlich auch wir - die volunteers in Daugavpils - ein Teil des öffentlichen Lebens in Daugavpils geworden und leisten unseren Beitrag, die Kleinstadt ein weniger weltoffener (mit)zugestalten.. ;)

 Maikätzchen (:

 Rekonstruktion einer russisch-orthodoxen Kirche



 Die Universität mit einer relativ guten Fakultät für Kunst und Musik




 der Stadtkern wurde im klassizistischem Stil errichtet

 die katholische Kirche im Stadtzentrum

"streetart"


  der "Zentralpark" -  jede Bank ist anders gestaltet und künstlerisch neu interpretiert wurden
[übrigens: im Park kann man auf Ponys reiten und Kutschfahrten machen]



















 "Church Hill" 
vereint katholische,
russisch-orthodoxe und
protestantische Kirche nebeinander





 
 











                        Dubrovinpark ("University Park") mit Fliegerdenkmal





das Theater ist ein multifunktionales Haus - es beherbergt (neben einem Theatersaal) Konzerträume, einen Club mir Bar, die große Stadtbibliothek, eine Touristeninformation, eine kleine Post, eine kleine Bank, das lettische Vereinshaus, einen Shop und einen Buchladen. Es soll für einige Zeit das am unterschiedlichsten genutzte Haus Europas gewesen sein, ob das stimmt weiß ich nicht genau ;)


 das Parkhotel "Latgola"



 
das Heimat- und Kunstmuseum von Daugavpils



Statuen aus Stein sind überall in der Stadt verteilt


...aber das beste:



ist eindeutig die Straßenbahn! Sowjetischer Charme pur :D


Ich hoffe, ihr habt nun einen kleinen Einblick in meinen derzeitigen Wohnort bekommen! ;)
Für alle, die noch mehr wissen wollen:   



Visu labu! Eure Therese :*


Sonntag, 4. August 2013

Freude



" Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück."

Indisches Sprichwort


 


I'm walkin' back down this mountain
with the strength of a turnin' tide
Oh the winds so soft on my skin,
The sun so hard upon my side.
Oh lookin' out at this happiness,
I search for between the sheets.
Oh feelin' blind and realize,
All I was searchin' for was me.
Ooo all I was searchin' for was me.


Keep your head up!
Keep your heart strong!
Keep you mindset in you ways!


Tag am See

Привет meine Lieben!

Gestern habe ich die "Daugavpilscrew" zu mir in meine Wohnung eingeladen, wir hatten einen wirklich schönen und lustigen Abend, der erst am frühen Morgen endete.

Heute war super gutes Wetter - Sonne pur und 28 Grad! Klar, dass wir diese perfekten Bedingungen genutzt haben - und zwar am großen See von  Daugavpils. Hier kann man Baden, Angeln, Boot fahren und den Sommer richtig genießen.






 Wir haben fast den ganzen Tag hier verbracht und so viel wie möglich "Sonne getankt". ;)

Nach dem See waren Nikolas, sein Besuch aus Deutschland - Liesbeth und Lotti (zwei sehr sympathische Menschen!)- und ich noch im Kino.

Alles in allem wieder ein sehr schöner Tag und ein echt gutes Wochenende! - Wiederholungsbedarf!


Bald kommt wieder etwas mehr, seid gespannt ;)

Bis bald - Visu labu, eure Therese  :*