Montag, 30. September 2013

Zukunft


"Wer weiß, wie er sein Leben gestalten muss, um glücklich zu sein, muss nur noch den Mut finden, es auch zu leben."

 John Irving


 



Dagnija

Dagnija Bramane ist meine Mentorin.
Mentoren haben die Aufgabe, zwischen sending organisation und volunteer zu vermitteln, ihrem Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ihnen die Eingewöhnung leichter zu gestalten und bei schwierigen Situationen weiterzuhelfen.
Mentoren sollten locals sein, also aus der Region stammen, in der nun der volunteer lebt, um ihn gegebenenfalls herum zu führen und ein Art Brücke zwischen dem Land und dem Freiwilligen zu schlagen.
Dagnija kommt nicht aus Daugavpils, wohnt aber schon lange hier.
Sie ist eine wirklich gebürtige Lettin - eine der wenigen in Daugavpils - deren Muttersprache Lettisch ist und die nur gebrochenes Russisch sprechen kann.
Sie arbeitet hier in einem lettischen Verein, der Events wie Tanzveranstaltungen, Gesprächsrunden, Meet & Greets mit lettischen Musikern und Weiteres organisiert.
Der Verein hat in den größten Städten Lettlands jeweils eine Zweigstelle, darum reist Dagnija ständig herum und ist viel unterwegs.
Zu Beginn meines EVS, nachdem Dagnija mich mit ihrem Freund vom Flughafen abgeholt hatte, hatten wir leider nur wenig Kontakt.
Das lag nicht daran, dass Dagnija keine Zeit hatte, oder wir uns nicht sympatisch waren, sondern daran, dass ich die doch etwas schwierige Phase der Eingewöhnung allein bewältigen wollte. Ich wusste, ich bin nicht ganz allein, wenn ich gewollt hätte, wäre sie sofort für mich da gewesen.
Vor dem on-arrival haben wir uns ein paar Mal zum Quatschen und Tee Trinken getroffen, haben uns über "ERFOLG" ausgetauscht (wo sie auch einmal gearbeitet hat), über Lettland, Daugavpils und unsere Pläne.
Doch erst beim on-arrival sind wir uns wirklich näher gekommen und ich habe sie nun vollkommen in mein Herz geschlossen.
Wir hatten viel Spaß in den 3 gemeinsamen Tagen und wir haben uns eine Menge zusammen vorgenommen. Mein Hauptziel ist ja, so viel wie möglich von dem Land zu sehen - und da Dagnija ständig unterwegs ist, kann sie mich auf verschiedene Events immer mitnehmen.
Doch nicht nur Reisen steht auf dem Programm - Dagnija ist unheimlich begabt im traditionellen Kunsthandwerk, im Kochen und sie kennt unglaublich viele interessante Leute, die mir die lettische Kultur vorleben können.

Am Mittwoch wollen wir zusammen ein typisch lettisches Abendbrot zubereiten, am Wochenende nimmt sie mich mit nach Rezekne, einer Stadt nicht weit von hier.
Außerdem ist Dagnija gerade dabei, mir eine Lettischlehrerin zu besorgen - ich hoffe, das klappt.
Im Winter möchte sie mit mir Armbänder und andere Dinge machen,  Feste feiern und weitere lettische Städte und Besonderheiten zeigen.
Außerdem hilft sie mir natürlich bei meinem YouthPass und anderen Dingen, die direkt etwas mit meinem  EVS zu tun haben.
Ich bin sooo gespannt, was wir alles noch gemeinsam erleben werden und kann es kaum erwarten, unsere Pläne in die Tat umzusetzen!
Sie ist eine tolle junge Frau und wir haben wirklich viel gemeinsam! Wir haben sogar ein gemeinsames Begrüßungs- und Verabschiedungsritual! :D
Was mir besonders beim on-arrival aufgefallen ist, ist, dass die anderen eher distanziert von ihren Metoren sprechen. Sie sind nur Arbeitskollegen oder Ansprechpartner für wirklich harte Probleme, ansonsten hält sich der Kontakt zwischen volunteer und Mentor stark begrenzt und wird nur auf Pflichttreffen beschränkt. Das liegt zum Großteil auch daran, dass die anderen Mentoren viel älter sind und der Altersunterschied mit den gegenseitigen Interessen in Konflikt steht.
Bei Dagnija und mir ist das anders - Dagnija ist meine Freundin. Sie ist erst 23 und es ist ihr erstes Mal als Mentorin.
Ich bin eher der Typ, der seine Probleme zunächst allein löst, auf Arbeit habe ich dazu noch meine anderen EVS-Freunde.
Mit Dagnija möchte ich nicht übers "Geschäftliche" sprechen, sondern meine Freizeit genießen. Und das klappt auch super!
Ich bin so glücklich, dass sie mein Mentor ist, und auch wenn wir nicht viel Zeit haben - sie ist mein idealer Ansprechpartner - nicht zuletzt, da sie mich in die lettische Kultur einführt und damit wirklich eine "Brücke" ist.
Ich hoffe, wir werden noch viele schöne Momente teilen und freue mich sehr, unsere Pläne umzusetzen!!!

 

Dieses Bild war eine "challenge" in Riga: wir sollten ein Bild von etwas machen, dass uns und die Beziehung zwischen uns und unserem Mentor symbolisiert.
Ich sehe Dagnija und mich als Räder eines Fahrrades. Ich vorn als "treibende Kraft" (ich steuere mein EVS in die Richtung, die mir gefällt) und Dagnija als Unterstützung hinten (sie hält mich im Gleichgewicht, gibt mir den nötigen Schwung und hilft mir, wenn es "zu steil" wird). Gemeinsam bewegen wir das "EVS-Rad" - Dagnija ist ein wichtiger Teil davon.

Bis bald - visu labu! Eure Therese :*

Sonntag, 29. September 2013

everything


"Gemeinsam ist alles möglich! "

on-arrival






On-Arrival Training

Endlich. Nach 3 Monaten Geduld hatte ich mein verspätetes On-Arrival Training. (Erinnert ihr euch? Ursprünglich sollte ich gleich vom Flughafen dorthin fahren). Von Freitag bis Dienstag (20. - 24. September) habe ich nicht nur neue Sachen über den EFD erfahren, sondern vor allem auch über mich selbst.
On-Arrival heißt nicht nur fantastisches Essen und jede Menge Spaß, sondern auch kultureller Austausch und "Voneinanderlernen".

An meinem Training haben - von den ursprünglich 13 Freiwilligen - nur 9 EVS'ler teilgenommen.
Das lag zum einen daran, dass Corinna bei einer Preisverleihung in Italien war und schlecht an 2 Orten gleichzeitig sein konnte, Marvin leider am ersten Tag krank geworden ist und wieder abreisen musste und zwei andere Volunteers keine Erlaubnis bekamen, mitzukommen, da ihre Mentoren verhindert waren.
Allgemein bedeutet "on-arrival" ankommen. Nicht nur in einem neuen Land, in einer neuen Kultur und Sprachwelt, sondern in einem Projekt. Und bei sich selbst.
On-Arrival heißt, andere Freiwillige kennenzulernen; alle wichtigen Informationen, Ideen und Projekte des YiA-Programmes erklärt zu bekommen; über Rechte, Pflichten, Probleme und Lösungen aufgeklärt zu werden; Neues über sich und andere und EVS zu lernen - immer begleitet und unterstützt durch seinen Mentor.
Gelernt haben wir wirklich viel, ich zumindest, und es ist fast zu viel, all dies hier niederzuschreiben.
Also werde ich einfach mal beim Anfang anfangen.
Um 10 Uhr 30 haben wir uns alle am Freitagmorgen getroffen.
Klingt jetzt unspektakulär, aber unsere Unterkunft war in der Nähe von Riga, 240 Kilometer und 4 Stunden von Daugavpils entfernt.
Das hieß: um 4 Uhr aufstehen, was man nicht wirklich so bezeichnen kann, da wir zuvor Nikolas Abschied gefeiert hatten...
Dementsprechend war ich nicht ganz in Schuss, aber trotzdem neugierig, gut gelaunt und..ja - auch etwas aufgeregt.
Unsere Unterkunft war der Hammer - ein uraltes aber wunderschön saniertes Cottagehouse. Ich habe ja eine Liebe für Details. Klickt euch mal durch die Bildergalerie, das ist es echt wert!

Nachdem wir uns mit einigem Abstand gemustert, erste Kontakte geknüpft oder das Buffet gestürmt hatten, ging es los.
Es war echt schönes Wetter und wir haben die Sonne ausgenutzt und viele Kennenlernspiele und Icebreakers draußen gemacht. Gut, dass viele Aktionen zur Wiederholung der Namen waren - ihr kennt ja mein Gedächtnis! :D
Stück für Stück erfuhren wir so immer mehr über die anderen EVS'ler und auch über unsere Mentoren.
Außerdem tauschten wir Erwartungen und Erfahrungen aus und trugen die unterschiedlichsten Gründe zusammen, warum wir nun alle gemeinsam an diesem Projekt teilnehmen - als Mentor oder Freiwilliger.
Meine Mentorin ist Dagnija, und sie ist wundervoll. Ich werde später noch etwas ausführlicher über sie schreiben.
Am ersten Tag hatten wir einen "lettischen Abend", mit typischen Speisen, Snacks, Volksliedersingen, Tanzen und großem Staunen über die Vielseitigkeit und Natürlichkeit Lettlands, danach sind alle kurz nach Mitternacht ins Bett, wir mussten ja immer früh raus und hatten die Nacht davor alle aus den unterschiedlichsten Gründen nicht besonders viel Schlaf...
Am nächsten Morgen erfuhren wir viel über den Freiwilligendienst allgemein, wer die "important players" sind, welche Aufgaben sie haben und wie eine richtige Zusammenarbeit aussehen sollte ("important players" sind Sending organisation, volunteer und natürlich die host organisation).
Dann ging es sofort weiter und wir wurden über das YouthinAction-program allgemein informiert, welchen Wert eine Freiwilligenarbeit hat, wie sie der Gesellschaft hilft und welche wichtige Rolle die non-formal education ("informelle Bildung") für uns und für andere spielt.

Am Nachmittag haben wir darüber geredet, was und wie man bei einem EVS lernen kann - vor allem über sich selbst - und wie man diese dazu gewonnenen Kompetenzen im abschließenden "YouthPass" einbringt. Dabei konnte ich viel von meinen persönlichen Erfahrungen erzählen und lies die anderen auf meine "EVS-Vergangenheit" zurückblicken, mit all seinen Tücken und Freuden.
Später am Abend diskutierten wir das Thema "Intercultural communication" und die "Cooperation between mentor and volunteer" - denn EVS heißt (wie bereits erwähnt) kultureller Austausch, gegenseitiges Lernen und Kommunizieren. Aus Herbstfrüchten und Naturmaterialen sollten wir dann unseren "perfekten Mentor" basteln und berieten uns darüber, wie tief die Beziehung zwischen Mentor und volunteer gehen sollte.


Abgeschlossen wurde der Tag mit einem internationalen Abend - jede Nation stellte sich mit Videos, Bildern, Tänzen, Gesang oder sonstigen Kulturgütern vor.
An meinem on-arrival nahmen am Schluss 3 Deutsche teil (Anna aus Magdeburg; Jule aus einem Dorf in der Nähe von Hamburg und ich). Wir organisierten mit Plakaten und Bildern eine kleine "Reise quer durch Deutschland"  -  wir stellten die wichtigsten Städte vor, erklärten Besonderheiten und gaben ein bisschen Sprachunterricht.

Am Ende tanzten wir alle noch den "Fliegertanz", was allen super gut gefiehl. :D

Zura und Beqa aus Georgien zeigten Videos und eine kleine Präsentation über Besonderheiten des Landes, dann hat Zura uns typisch georgische Tänze gezeigt und zum Nachtanzen eingeladen.
Dazu muss man sagen, dass Zura professionell ausgebildeter Tanzlehrer ist und georgische Tänze gar nicht SO einfach sind - http://www.youtube.com/watch?v=b86jEjEACq8.
Spaß hat es trotzdem gemacht!!!
Dann waren Salih und Ümit aus der Türkei an der Reihe, die uns auch erst visuell und dann aktiv Staunen ließen, der gemeinsame Tanz zum Abschluss hat uns später noch an anderer Stelle geholfen.
Auch Oksana stellte ihre Heimat vor - die Ukraine! Oksana wohnt aber im Südwesten des Landes, ihre Muttersprache ist Russisch, daher zeigte sie auch eher die regionalen Besonderheiten ihrer von Russen geprägten Stadt.
Sie hat uns mit Tänzen, Gesängen und tollen Videos ihr Land vorgestellt.
Auch Clàudia aus Katalonien hat uns ihre Heimat präsentiert! Katalonien ist eine autonome Gemeinschaft in Spanien, mit eigener Sprache, Geschichte, Esskultur und Tradition.
Es war spannend, von ihr alles über die Problematik der Unabhänigkeit von Spanien zu hören und mit ihr eine kleine Zeitreise durch die Geschichte zu unternehmen! Ich möchte sie auf jeden Fall bald zuhause besuchen!!!
Schaut euch mal dieses Video an, es wurde von Kataloniern für die Unabhänigkeit des Landteiles gedreht und zeigt alle Traditionen und Besonderheiten der Region: http://www.youtube.com/watch?v=muTMLuGWrp8 .
Außderem hat Clàudia uns auf ihrer Tible vorgespielt.
Am Ende des Abends haben wir noch lange getanzt, geredet und Geschichten ausgetauscht.
Am nächsten Tag sind wir bis zum Mittagessen in Riga gewesen.
Das Thema das Tages war "Challenges" - ein Auslandsaufenthalt birgt ja viele Belsatungsproben und wir sollten nun auch einige davon in der Hauptstadt durchstehen und lösen.
Wir hatten ein Aufgabenblatt mit allen möglichen "Prüfungen" - manche waren einfach, andere erwiesen sich als komplizierter. Wir hatten jede Menge Spaß und ich werde diesen Tag nie vergessen! Was wir dort genau gemacht haben, erfahrt in einem anderen Post.
Am Nachmittag waren wir dann wieder in unserer Unterkunft - diesmal beschäftigten wir uns mit unserer Zukunft.
Alle volunteers haben - gemeinsam  mit ihren Mentoren  - einen "Action Plan" erstellt. Wir sollten überlegen, wo wir uns nach dem Projekt sehen und eine Collage dazu erstellen. Ausgehend davon sollten wir uns persönliche Ziele und Deadlines, um diese umzusetzen, stellen.
Diese werden dann in eine Art Monatskalender eingetragen - geordnet nach "Project Activities", "Free Time / Intercultural Education" und "Your Initiative".
Mit diesem Plan kann man seine Zeit hier so effektiv wie möglich nutzen.
Bei mir ist der Zeitraum ziemlich eng gesteckt, ich habe schließlich schon fast Halbzeit, noch dazu gibt es bei mir auf Arbeit viel zu tun.
Dagnija und ich haben aber soooo unglaublich viele Pläne, da ist diese Form der Strukturierung wirklich hilfreich gewesen!!!
An diesem Abend verließen uns die Mentoren und wir Freiwilligen waren mit unseren Leadern allein.
Die waren übrigens sehr sympatisch und ihre dynamische Art hat jede Langeweile, Müdigkeit oder Energieflaute vertrieben.
Santha und Inese waren selbst mal volunteers, dann Mentoren und haben ihre eigenen Projekte durchgeführt, bevor sie nun ausgebildete Trainer geworden sind. Ich habe wirklich viel von ihnen und ihren Geschichten lernen können und freue mich, dass gerade SIE unser on-arrival geleitet haben. Als unsere Mentoren abgereist waren, haben alle Freiwilligen gemeinsam ein internationales Abendbrotessen gekocht. Es gab türkisches Gemüse; spanisches Omlett; süße ukrainische, mit Kirschen gefüllte Teigtaschen; deutschen Tomatensalat und Früchte mit Schokolade.
An diesem Abend hat ein Großteil von uns noch lange zusammengessesen und wir haben bis tief in die Nacht hinein geredet, was wirklich spannend und lustig war.
Am nächsten und letzten Tag hatten wir viel Freiraum - die Zeit haben wir genutzt, um mögliche Fragen zu bereden, außerdem haben wir viel Zeit mit "crisis management" verbracht, wo ich auch viel von meinen Problemen - und wie ich sie gelöst habe - erzählen konnte.
Außerdem haben wir natürlich gemeinsame Pläne geschmiedet, von denen ich noch berichten werde.
Am letzten Abend gab es georgischen Schaschlik und SAUNA!!! ööhh :)
Auch an diesem Tag sind wir nicht vor dem Morgengrauen ins Bett gekommen, aber das war es wert! (:

Am Dienstag sind wir dann spontan noch durch Riga geschlendert, ich habe den anderen den Markt gezeigt und sie ein bisschen rumgeführt, Riga ist für mich ja fast schon besser bekannt als Daugavpils und ich konnte meine "Ortskenntnisse" nutzen, um den anderen einiges zu zeigen. Dann waren wir auf der Suche nach Secondhandshops, aber ich bin schon nach dem Mittagessen wieder zurückgefahren, schließlich lagen 4 Stunden Busfahrt, Berichte für die Arbeit und andere Sachen noch vor mir.
Aber es war trotzdem ein wundervoller Tag.
Die 5 Tage sind viel zu schnell vergangen, aber sie kamen uns allen trotzdem wie mindestens 2 Wochen vor.
Wir haben so viel gemeinsam erlebt, unternommen, ausgetauscht, entdeckt und uns nicht nur kennengelernt, sondern sind über die Zeit auch gute Freunde geworden.

Ich freue mich, alle so bald wir möglich wieder zu sehen, Pläne sind gemacht.
Ich bin froh, gerade diese Gruppe kennengelernt zu haben und hoffe, wir werden noch viel gemeinsam erleben!
Wenn ich etwas gelernt habe in dieser Woche, dann ist das, dass gemeinsam alles möglich ist.
Ich Danke euch allen für eure Hilfe, Unterstützung, für eurer Zuhören und Vertrauen, für das Lachen und Nachdenklich sein und für den Spaß und wertvollen Erfahrungen, die wir nun teilen können.
Ihr seid großartig!

Bis bald, visu labu - eure Therese :*





Freitag, 27. September 2013

U & I


"Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an."
 
Theodor Fontane

 



Donnerstag, 26. September 2013

Glad - I've met you!

Manchmal kann ich gar nicht richtig beschreiben, wie es hier ist. Wie ich mich fühle.
Was ich lerne. Wie ich zurückblicke. Wie ich nach vorn schaue. Wie ich den Augenblick genieße.
Wie es ist, hier zu leben.
Und da nicht nur bei mir im Moment einiges passiert, wollte ich noch einmal auf den EVS-blog verweisen (siehe oben).
Vielleicht finden meine "Mit-EVS'ler" die richtigen Worte, um euch zu zeigen, was es bedeutet, hier zu sein.
Schaut mal rein, es lohnt sich. Ich könnte es nicht besser sagen.


Visu labu, eure Therese.

P.S.: Dank einer Sehnenscheidenentzündung schon wieder mit dem Schreiben hinterher, aber bald kommt wieder mehr, I promise! :*



Mittwoch, 25. September 2013

stubborn


"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel." 

Friedrich Nietzsche




Dienstag, 24. September 2013

Random Facts: echt Lettisch


Hier habe ich ein paar Dinge zusammengetragen, wie sich Letten (selbst) beschreiben würden.
Vielleicht bekommt ihr so ein genaueres und umfangreicheres Bild von den Menschen hier und versteht die Welt besser, in der ich jetzt lebe (obwohl in Daugavpils ja wie allseits bekannt alles ein bisschen anders ist)

 1.) Die Letten lieben ihr Land und ihre Natur!
2.) Die lettische Flagge ist aus diesem Grund überall anzutreffen.
3.) Letten sind sehr stolz, dass in ihr kleines Land so viel Kultur passt!
4.) Wenn man sich mit Letten unterhält, sollte man einen angemessenen Abstand einhalten.
5.) Die Letten kritisieren sich nie offen, sondern höchstens durch Umschreibungen.
6.) Die Arbeit steht an erster Stelle.
7.) Lettische und Russische Lebensweise steht stark miteinander im Konflikt, aber nicht nur darum     können viele Letten russische Menschen nicht leiden.
8.) Letten sind menschliche Stimmungsreflektoren: Sie geben dir meistens die Einstellung und Laune entgegen, mit denen du ihnen begegnest.
 9.) Letten sind sehr höflich, rücksichtsvoll und pflichtbewusst.
10.)  Am liebsten würden die Letten immer alles machen, und das gleichzeitig. Je mehr, desto besser.
11.) Letten lieben Blumen und ihre Gärten.
12.) Lettische Frauen achten besonders auf ihre äußere Erscheinung.
13.) Man kann den Letten nie im Gesicht ablesen, was sie gerade Fühlen oder Denken. Sie schauen die meiste Zeit ernst und nachdenklich.
14.) Es ist manchmal gar nicht so einfach, sich mit Letten als Außenstehende anzufreunden, denn sie haben nicht wirklich viel Zeit! Nach Schule und Beruf warten Gesang-/Sport- oder anderer Unterricht, Zeit für Familie und alte Freunde muss auch sein..Außerdem sind die Letten nicht immer besonders offen und weltgewandt eingestellt.
15.) Die meisten Letten sind sehr ehrlich, meist pünklichtund genau.
16.) Außerdem sind sie eher ruhig und wenig "aufmüpfig" - Autoritäten und Respekt spielen eine große Rolle. Zwar sind die Letten gegen den Euro und mögen die Regierung nicht besonders  - Demonstrationen und Proteste sind allerdings die reinste Seltenheit.
17.) Letten mögen keine faulen Menschen, Unnötigkeiten oder Uneffektivität.
18.) Letten leben gern gesund, sie sind sehr sportlich und achten auf ihren Körper und ihr Wohlbefinden.
19.) Letten zeigen ihre Liebe nicht präsent der Öffentlichkeit, Küsse oder Ähnliches werden eher versteckt.
20.) Die Letten lieben ihre Kultur, Bräuche, Traditionen... Singen, Tanzen und Zusammenkommen stehen im Mittelpunkt, wenn es darum geht, Freude und Zufriedenheit auszudrücken.

An den Sprachkenntnissen müssen sie aber noch arbeiten: 


Visu labu, eure Therese! :*


Selbstprüfung



"Alle Stärke wird nur durch Hindernisse erkannt, die sie überwältigen kann."

Immanuel Kant

 



Der Wanderer vs. fall


Er ist da. Zu schnell, wenn ihr mich fragt.
Er kam ganz langsam, schlich sich an.
Am Anfang konnte man ihn nur riechen.
Jetzt fühlt man ihn, mit aller Kraft.

Es ist Herbst geworden in Lettland.
Das heißt nicht nur, dass es kühler wird, sondern auch bunter.


Es ist unbegreiflich, wie Sterben so schön sein kann.
Am Freitag saß ich sehr früh am Morgen im Bus nach Riga (dazu später mehr) und die Sonne ging auf.
Als ich aus dem Fenster gesehen habe, konnte ich meinen Augen nicht trauen, es sah alles aus wie gemalt, ein künstliches Panorama in Realgröße.

Der Wald lichtete sich, Bäume - bestäubt in allen Farben - wichen einem See, aus dem im roten Sonnenlicht der Dampf der Nacht dem Glitzern des Tages wich.

Ich habe die Natur atmen sehen, in diesem Augenblick. Ich habe noch nie etwas so Schönes, Reines, Ruhiges und Beruhigendes gesehen.
Ich wollte am liebsten "STOOOP!" schreien, aber nur für ein Foto hält der Bus leider nicht an.

Jede Jahreszeit ist besonders hier und man fühlt einfach, dass die Natur hier noch im Gleichgewicht ist.

Ich werde diesen Moment niemlas vergessen, auch wenn es nicht bedeutend erscheinen mag, aber dieser Moment hat mein Herz geöffnet.

Und das ist auch gut so.

Denn in meinem Fall heißt Herbst nicht nur Tod, sondern auch neues Erwachen, es warten Veränderung und Wandel!


Ich habe euch so viel zu berichten, ich hänge jetzt schon hinterher und weiß nicht, wo ich anfangen soll!

Während einige die Jahreszeit zum Spazieren in der Natur nutzen, mache ich eine Wanderung - zu mir selbst.
Also, lasst euch mitnehmen und überraschen, der Herbst ist da!







Visu Labu, eure Therese! :*




Bild: http://viewallpapers.com/autumn-latvia-river-forest-fog.html#.UkH3Yj-jDdk



time to say goodbye.

Weg ist er.
Nikolas hat am Samstag seine 8 Monate EVS in Lettland beendet und ist nun wieder in Deutschland, wo ein neues altes Leben auf ihn wartet.

Nikolas ist mir in der Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sehr ans Herz gewachsen.
Wir hatten viel Spaß gemeinsam, haben viele Probleme und schwierige Situationen durchkämpft, haben uns gegenseitig aufgebaut und wenn nötig auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich konnte ihm immer vertrauen, er war da für mich, wenn ich ihn gebraucht habe.
Ich bin so froh, ihn kennengelernt zu haben und werde nie unsere Reisen und Projekte vergessen und wie wir zusammen meine neue Lieblingsstadt Vilnius erkundet haben!
Mit ihm als durchorganisierter Analytiker mit Durchblick und mir als ungeduldigem, aber liebevollen Chaot haben wir ein unschlagbares Deutschlehrerduo gebildet und den Leuten hoffentlich was beibringen können...
Wir haben viel gelacht, gemault, gefeiert, gesehen, erlebt, von neuen Plänen und Ideen geträumt und zum Abschied auch ein bisschen geweint.

Nikolas - ich danke dir für alles!
Ich wünsche dir nur das Beste, Spaß im Studium und Erfolg!
Du kannst stolz auf dich sein!

Ich bin glücklich, einen Teil deines Weges mit dir gelaufen zu sein.
Pass auf dich auf!
Wir vermissen dich.

Deine Dpilscrew (:







Abschiede.


"Abschiede sind Tore in neue Welten"

Unbekannt



Sonntag, 15. September 2013

Goodbirthbye

Wieder eine Party.
Wieder ein Geburtstag.
Wieder ein Abschied.

Vorletzten Samstag (14.09.) haben wir Marias 29. Geburtstag begrüßt und Nikolas und Jeanne gebührend verabschiedet.

Das Motto war "90`s" -  und dementsprechend hässlich auch unsere Outfits, nicht wundern bitte! Ok, ich habe es wieder ein bisschen übertrieben... ;)
Es tat so gut alle Leute wieder zu sehen, zu reden, zu tanzen und einfach unsere Jugend zu genießen!
Gleichzeitig war es aber auch traurig, nicht nur wegen der neunziger Musik, sondern weil der Abscheid von zwei meiner engsten Freunde hier in Lettland kurz bevor steht.

Die Zeit ist viel zu schnell vergangen und ich kann es kaum fassen, dass Jeanne und Nikolasbald nicht mehr hier sind...

Trotzdem hatten wir super viel Spaß, unvergessliche Momente und eine tolle Party! Hier ein paar Fotos für euch:






Visu labu, eure Therese! :*





Freitag, 13. September 2013

Überraschung

"Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen, die Pessimisten erleben."
Peter Bamm





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Donnerstag, 12. September 2013

Random Facts: Was die Letten lieben

Heute 5 Fakten über die Lieblingsdinge im Alltag der Letten:

5.) Torten. Und was für welche! 6- bis 12-schichtig; mit Sahne, Sahne, Sahne oder pompöser Verzierung, oder alles zusammen. Zu jedem Anlass, überall. Es gibt ganze Tiefkühlwandschränke im Supermarkt - voll mit Torten. Da wisst ihr ja, wie ich aussehe, wenn ich wieder da bin... :(

4.) Zigaretten. Es raucht wirklich fast jeder hier. Bei den Preisen auch kein Wunder.

3.) Schwarzer Tee. Der wird eigentlich immer getrunken, zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter. Es gibt ihn in allen Varianten - ob klassisch, mit Karamellgeschmack oder als "Früchtetee" getarnt. Tausendmal beliebter als Kaffee.

2.) Autos. Ein Mann ist erst ein Mann, wenn er ein Auto hat.

1.) Blumen. Die Letten LIEBEN Blumen. Es gibt eine Art "Blumensprache", die auch eingehalten wird. Hier wird man für ein Date noch zuhause abgeholt - natürlich mit einer roten Rose...


Zebra.

"Our life is a zebra - it has black and white stripes."

Diskussion im English conversation club


Jauniešu festivāls "ARTIŠOKS"

Vergangenen Samstag (7.9.) fand in Daugavpils das Jugendfestival "ARTIŠOKS" ("Artischocke") statt.
Im großen Zentralpark stellten sich alle möglichen Freizeit- Kultur- und Sportvereine vor.
Es gab verschiedene Stände, Bühnen, Musik und man konnte sich überall ausprobieren: Judo, ThaiChi, Boxen, DJing, Skaten, Tanzen, Klettern, ...

Sehr zur Freude von Basti übrigens, der ja mitkommen "musste" und einen Einblick in das "lettische" Freizeitleben gewinnen konnte (die Letten lieben jegliche Kampfsportarten, Musik und Tanzen).

Auch mein Verein "ERFOLG" war vertreten und ich musste mit am Stand helfen. Wir hatten verschiedene Spiele und ein Quiz vorbereitet und sollten ein bisschen Werbung für unsere Sprachkurse und Auslandsprojekte machen.

War jetzt nicht sooo spannend, aber teilweise echt lustig, weil man so viele Leute aus der Stadt getroffen hat, Sprachbarrieren überwinden musste und endlich mal wieder mit alten Bekannten quatschen konnte.

Hier ein paar Bilder:



 
 



























 



Bis bald meine Lieben - Visu labu! Eure Therese :*