Sonntag, 20. Oktober 2013

Wo ist die Sonne ?!


"Betrachte die Welt nicht mehr voller Unruhe.
Dann strahlt das Licht des Tages aus deinen Augen.
Sie sind der Spiegel der Welt"

Indische Weisheit



 



 

Pia!

Nach gefühlten tausenden von Abschieden hat unsere Dpilscrew endlich wieder Zuwachs bekommen!
Am ersten Oktober ist Pia in Daugavpils eingetroffen und wir haben sie sofort ins Herz geschlossen!
Sie kommt aus Deutschland, ist auch gerade mit der Schule fertig geworden und löst mich als Jüngste im Team ab.
Pia lebt sich immer besser ein und wir tun alles, damit sie sich wie zu Hause fühlt.!
Dazu muss man sagen, dass sie es nicht einfach hat, von Anfang an nicht.
Sie hat ziemlich große Probleme mit ihrer Wohnung, die wir liebevoll als die "Messibude" bezeichnen.
Aber nach zwei Wochen Putzen und Ausbessern zieht langsam Bewohnbarkeit ein...
Wir unterstützen Pia, wo wir können, geben ihr Tipps und erklären und helfen, wo wir können.
Ich denke, ihr gefällt es immer besser hier und ich bin mir sicher, dass sie auch bald anfangen wird, dieses Land einfach nur zu lieben!
Maria und ich freuen uns unheimlich, dass Pia zu uns gestoßen ist und wir sind sehr gespannt, was wir alles gemeinsam erleben werden!
Herzlich willkommen in unserem Team, Pia! (:





Visu labu, eure Therese :*

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Hoher Besuch

Am Montag wurde "ERFOLG" eine große Ehre zuteil: die deutsche Botschafterin, Frau Andrea Wiktorin, besuchte unseren Verein!
Die Organisation, in der ich arbeite, wurde ja für die Interessenvertretung der deutschen Minderheit in Daugavpils gegründet, hat sich aber inzwischen für alle an der deutsch-lettischen Kultur und Geschichte Interessierten geöffnet.

Die Diplomatin fand es sehr gut, dass sich "ERFOLG" vor allem auf junge Menschen ausgerichtet hat und sich als weltoffener, europäischen Werten folgender Verein in internationalen Projekten etabliert hat.
Natürlich hatte die Botschafterin in ihrem eng gesteckten Zeitplan nicht sehr viel Zeit, meine Chefin Olga Jesse stellte zunächst den Verein vor, dann blieb bei Tee Zeit für Gespräche, ein Fernsehinterview, sowie Fragen und Wünsche.

Die Repräsentantin Deutschlands versprach mehr Unterstützung und Zusammenarbeit und daher war es nicht nur für mich ein sehr interessanter und spannender Nachmittag.
Andrea Wiktorin ist eine sehr kluge Frau, sie ist eigentlich Historikern, hat aber auch als Buchhändlerin und Lehrerin gearbeitet. Sie hat mich sehr inspiriert und es war spannend, sich mit ihr zu unterhalten und auszutauschen.
Am Tag darauf bin ich mit auf eine Friedhofsbegehung gekommen, sie erwies den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges auf den Friedhöfen von Daugavpils ihren Respekt, was ich ebenfalls als wichtig betrachtete und sie darum bat, sie zu begleiten.
Für mich war es eine wichtige Erfahrung und auch meine Organisation ist sehr stolz, dass sich die Botschafterin Zeit für uns genommen hat.



Visu labu, eure Therese :*

Golden Autumn.


"Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben."

Eleanor Roosevelt




 

Rezekne vs. Ludza

Am Wochenende war ich mit Dagnija auf Reisen.
Zuerst zeigte sie mir Rezekne, eine Stadt im Herzen Lattgallens und im Osten Lettlands.
Die Stadt ist kulturell und historisch stark geprägt wurden und ist heute voller Leben und vor allem für junge Menschen bietet Rezekne viele interessante Optionen.
Dagnija hat viel Jahre in der Stadt studiert und gelebt (Dagnija ist übrigens "Master of Handicraft" - sie hat eine Mischung aus Psychologie, Jugendarbeit und künstlerischer Entfaltung studiert, was einfach unglaublich cool und interessant ist) und ihrer Meinung nach ist es eine der schönsten Städte in Lettland.
Für mich jetzt auch, ich bin schlichtweg begeistert, besonders wegen der vielen kulturellen Projekte und Angebote, die es dort gibt.
Als erstes führte Dagnija mich ein bisschen herum im Park von Rezekne, dann  gingen wir in das neue Konzerthaus der Stadt, in dem eine Messe über regionale Produkte stattfand. Dagnija traf ein paar Freunde und wir testeten uns durch die Angebote durch (Brot, Bier, Süßes, Fisch, Käse, Honig, Schmuck, ätherische Öle, ...).
Dann zeigte Dagnija mir die Überreste einer lattgallischen Burg und erzählte mir ein paar historische Hintergründe und wie der Platz heute genutzt wird (Konzerte/Festivals/Freiluftmärkte/...).

Als nächstes besuchten wir das Jugend- und Kunstzentrum, ein super modernes Gebäude in dem man einfach ALLES machen kann, was irgendwie mit Kunst zu tun hat! Das Haus ist schon Kunst an sich und jeder Raum ist auf eine bestimmte Tätigkeit ausgerichtet: es gibt einen Raum für Malerei, für Perlentechnik, für Fotografie (mit Dunkelkammer!!), für Holztechnik (mit eigenem kleinen Sägewerk), für Töpferei (mit Brennofen), eine Bühne mit Technik- und Bühnenbildnerräumen, ein Atelier mit Nährraum, eine Küche für Kochkurse, einen Ballettraum/einen Tanzraum/einen Aerobicraum/einen Fitnessraum, einen Theatersaal, ein Musikstudio, sogar eine Werkstätte für Laserschnitt, plastische Verformung und Informatik...
Es ist unglaublich, ich war und bin soo begeistert und Dagnija und ich waren gleichermaßen neidisch auf die Arbeiter und Pädagogen dort.

Dagnija kennt dort viele Leute und hat mich dem aktuellen Freiwilligen, einem Portugiesen, vorgestellt.
Er ist erst seit einem Monat für ein 5-monatiges EVS in Rezekne und hat uns noch ein bisschen mehr von dem Haus und seiner Arbeit gezeigt (es ist so groß und vielseitig, dass nicht mal er alles kennt bis jetzt!) und wir haben uns ein bisschen über unsere Erfahrungen als Freiwillige ausgetauscht.
Dann sind Dagnija und ich weitergezogen durch die Innenstadt Rezeknes, die von altlettischen Bauten dominiert wird und in den Herbstfarben einfach noch schöner war. Über Nacht sind wir in einer "echt lettischen Familie", wie Dagnija immer wieder betonte, untergekommen. Das noch junge Paar ist eng mit ihr befreundet und hat einen fast 3 Monate alten Jungen, der einfach mega knuffig ist, auch wenn er zu allem und jedem "nein" gesagt hat... UND ER HAT EIN LEBENSGROßES ЧЕБУРАШКА!!!!! Ich war absolut neidisch und wollte es fast mitnehmen, aber ich wurde dann ruhig gestellt, als man mir versicherte, dass ich Чебурашка zumindest über Nacht zum kuscheln behalten durfte... :D

Ansonsten hatten wir alle einen sehr lustigen Abend mit viel lettischem Bier und viel lettischer-lattgallischer Sprache, wo ich mich versucht habe, durchzuhören. :D
Am nächsten Morgen haben wir uns dazu entschlossen, nach Ludza zu fahren, einer kleinen aber ebenfalls  landschaftlich und kulturell sehr interessanten Stadt, noch dazu eine der ältesten Städte in ganz Lettland!
Wir schlenderten durch die Innenstadt, besichtigen ein Freiluftmuseum für altlettische Bauweisen, schauten uns eine weitere Burgruine an und die Kirche.
Zum Abschluss gingen wir in den Park und es war wirklich wundervoll.
Die Sonne schien den ganzen Tag und alles war goldgelb und rot gefärbt und einfach ein Traum von einem Herbsttag, wir haben tolle Bilder geschossen, noch dazu ist Edgars Fotograf und wird uns seine Fotos später schicken.
Wir wurden dann auf das Land gefahren, nach , zu Freunden Dagnijas.
Ein guter Freund von ihr feierte seinen Namenstag und hat zu einer Party eingeladen.
Wir haben am Feuer gegrillt, es gab viiiel zu viel  lettisches Essen und es war echt lustig, zumal sich alle in einem russisch-lettisch-latgallisch-englisch-deutsch Mix unterhalten haben. :D
Es war natürlich noch kälter auf dem Land als in der Stadt, aber im Haus war es sehr warm. Ich habe noch nie so viele Sterne gesehen wie in dieser Nacht, das war unglaublich, so weit weg von der Zivilisation, von den störenden Lichtern...
Wir haben dann ganz lange ausgeschlafen am nächsten Tag (endlich mal wieder lange Schlafen!! :) ) und Dagnija und ich sind dann zunächst mit dem Bus zurück nach Rezekne gefahren und dann weiter nach Daugavpils.
Es war echt ein unglaublich tolles Wochenende voller unvergesslicher Momente und einzigartiger Erinnerungen.
Ich bin so froh, dass Dagnija meine Mentorin und Freundin ist und habe das Wochenende mit ihr wirklich sehr genossen!
Den Abend habe ich mit Xenija und Slava, zwei Freunden aus Daugavpils, bei einem richtig guten Jazzabend und einem Glas Wein ausklingen lassen.
Bei diesem Event habe sich verschiedene Jazzbands und Sänger vorgestellt und sie waren alle unglaublich gut! Ich habe das sehr genossen, noch dazu weil alles in Latgola stattfand, dem Hotel in Daugavpils, und man von der Dachterasse über die ganze Stadt schauen kann.
Es waren wirklich einzigartige Tage, die ich hoffentlich nie vergessen werde!!!









  Visu labu, eure Therese :*


Reise!

"Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen." 

Dietrich Bonhoeffer




Artūrs Uškāns


Am vergangenen Dienstag (8.10.) habe ich einen traditionellen Kultur- und Liederabend in einem lettischen Café besucht, zu dem Dagnija mich zuvor eingeladen hatte. 
Artūrs Uškāns, ein in Lettland sehr bekannter Künstler und Sänger, war zu Gast in Daugavpils und hat seine neusten Werke vorgestellt.
Er spielt Gitarre, schreibt Gedichte und singt über sein Leben in Latgallen, meist mit lustigen und ironisch-sarkastischen Inhalten, die von der Schönheit der Natur bis hin zu politischer Kritik reichen.
 
Artūrs singt, schreibt und lebt auf lettisch und latgallisch.
Lattgallen (lettgallisch: Latgola, lettisch: Latgale) ist eine Landschaft in Lettland mit vielseitiger Geschichte.
Einflüsse aus Deutschland, Russland, Polen, Litauen und Weißrussland kommen hier zusammen und prägen die multikulturelle Region.
Latgola hat eine eigene Kultur, Tradition und Sprache entwickelt, die über einen bloßen Dialekt hinausreicht und von anderen Letten nur schwer zu verstehen ist. 
Darum war es für mich sehr spannend, an diesem Abend teilgenommen zu haben, denn ich habe nicht nur echte lettische Lieder gehört, sondern auch viel über Lattgallen, die Heimat Artūrs und Dagnijas, gelernt.
Dagnija hat mir viel übersetzt, aber ich habe auch so viel verstanden, da Lettisch und Deutsch viele Gemeinsamkeiten haben. Es war wirklich ein sehr interessanter und vielseitiger Abend und ich war überrascht, wie schön Lettisch und Latgallisch klingt. Darüber hinaus war Artūrs Uškāns wirklich sympathisch, offen und nett.

Visu labu, eure Therese :* 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Lektion Vier: Lösungsansätze [Was kann mir die Zukunft bringen?]


"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben."

Albert Einstein


Jelgava vs.Sigulda

Am Wochende bin ich nach Jelgava gefahren, um Beqa,einen georgischen Freiwilligen, den ich beim On-Arrival kennengelernt habe, zu besuchen.
Jelgava liegt ungefähr im Zentrum Lettlands, nicht weit von Riga entfernt.
Wir haben uns bei herrlichem Herbstwetter die Stadt angeschaut, was auch für ihn sehr gut war, da Beqa erst seit vier Wochen in Lettland ist und aufgrund seiner Arbeit noch keine Zeit hatte, sich in Jelgava umzusehen.
Man merkt, dass diese Stadt in Zemgale (Semgallen) liegt - die Region hat mehr Geld und überall werden Häuser saniert und neue Grünflächen, Erholungsgebiete und Straßen angelegt. Es war ein richtig schöner Tag, wir waren spazieren und haben die Sonne genossen,waren Essen und haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigt.

Am Sonntag  bin ich weiter nach Riga gefahren, wo ich auf eine riesige Gruppe von Freiwilligen gestoßen bin(20-30 Leute), obwohl ich nur mit 3 Leuten gerechnet hatte! Mit dem Zug sind wir dann alle nach Sigulda, was wegen seiner wunderschönen Natur und Nationalparks und den für Lettland beachtlichen Hügeln auch "Lettische Schweiz" genannt wird.
In Sigulda gibt es drei alte Schloss-und Festungsanlagen (wovon wir eine besucht haben), eine Art Freizeitpark und das Ende der Welt. Es war nämlich so neblig und diesig, dass man den Abhang hinunter nur auf eine graue Wand schauen konnte. In den Burganlagen konnte man verschiedene Dinge ausprobieren, Maria schlüpfte natürlich gleich begeistert in die Rolle eines Ritters...:D Trotz dem nicht ganz perfekten Wetter war es ein unvergesslicher und wundervoller Tag, ich habe schon wieder viele super nette Menschen getroffen, ihre Geschichten gehört, Erfahrungen ausgetauscht und die Farben des Herbstes genossen.
Sigulda heißt wirklich nicht umsonst "Stadt des goldenen Herbstes"!
Visu labu, eure Therese :*


 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Entwicklung


"Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur!"

Max Frisch


Cepelīni

Letzten Mittwoch (02.10.) habe ich den Abend mit Dagnija verbracht.
Wir verstehen uns immer besser und es ist wirklich großartig, dass ich Kontakt zu einer "echten" Lettin habe, die noch alle alten Traditionen, Künste, Bräuche und Rezepte kennt.
Wir haben zusammen Cepelīni gekocht. Das sind eine Art Kartoffelklöse, in denen Fleisch oder auch Gemüse eingeformt wird.
Die lettische Variante ist, sie zu Braten, in Litauen kocht man die Klöse.
Wir haben beides ausprobiert und es war sehr gut!
Bald wollen wir das wiederholen, ich freue mich schon! (:

Visu labu, eure Therese :*

Samstag, 5. Oktober 2013

OnTheWay


"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!"

Franz Kafka



Neustart - Klappe, die Zweite.

Vor fast genau einem viertel Jahr habe ich mich auf die Reise gemacht - in die Fremde, nach Lettland, zu mir selbst.
Ich habe alles hinter mir gelassen, bin aufgebrochen in ein Land, von dem ich nur den Namen kannte.
Ich wusste nichts.
Was mich erwartet. Wer mich erwartet.
Als ich ankam, war ich - überrascht.überfordert.verzweifelt.orientierungslos.einsam.traurig. Aber auch auf mir neue Art und Weise glücklich. Und stolz.
Ich bin in eine mir völlig fremde Wonhung gezogen, die ich erstmal komplett entrümpelt und gesäubert habe. Ich habe sie zum größten Teil selbst eingerichtet und gestaltet. Ich habe gelernt, wie man einen Haushalt ganz allein führt und wir haben uns ganz gut angefreundet, meine Wohnung und ich.
Auch wenn ich sie manchmal als "kompliziert" beschreiben würde, unsere Beziehung. Denn es war sehr viel Arbeit.
Aber ich habe mich jeden Tag ein Stückchen mehr eingelebt, ein bisschen mehr "zuhause" gefühlt.
Wenn ich von einer Reise nach Hause kam, habe ich mich auf diese Wohnung gefreut. Dieses Reich ist zu meinem neuen Zuhause geworden. Ich bin so glücklich, zum ersten Mal in meinem Leben etwas komplett selbst aufgebaut zu haben - nicht nur ein Zuhause -  sondern einen Freundeskreis, Möglichkeiten, ein Leben hier.
Und mein Neuanfang dort hat sich zum Alltag entwickelt.

Nun stehe ich wieder hier, auf gepackten Koffern, in einer neuen Welt.
Ich bin umgezogen.
Musste, um genau zu sein.

Also - Neustart; Klappe, die Zweite. Ich stehe ja auf Veränderung.
Am Montag hieß es aufräumen, einräumen, wegpacken, zuschnüren, fortragen, hochschleppen, hin und her rennen,  wegschmeißen, aufheben, sortieren, einordnen, aufbauen, verstauen und aufhängen.
Umziehen. Einleben. Nicht zurück blicken, nach vorn.
Nun habe ich also die wohl größte Veränderung in diesem Herbst hinter mir. Oder besser: sie fängt gerade erst an!

Ich musst aus den verschiedensten Gründen meine "Vierwände" verlassen, und wohne jetzt in Jeannes. Es war schon heftig, nun wieder wohntechnisch von vorn anzufangen, zumal meine alte Wohnung viel größer und etwas moderner war.
Doch nun lebe ich hier, was auch nicht schlecht ist! Ich habe jetzt einen begehbaren Kleiderschrank, einen Ofen und einen Balkon - und auf Grund der Größe ist es im Winter auch wärmer hier oben im 7. Stock. :D
Ich bin nur 2 Häuser weitergezogen, aber damit bin ich gut 200 Meter näher am Zentrum dran. Klingt nicht viel, aber mir wurde gesagt, im Winter ist man über jeden Meter, den man weniger gehen muss, mehr als froh. Na dann...

Es gibt keinen Grund, sich zu beschweren, ich fühle mich wirklich wohl hier und habe aus Jeannes Wohnung meine eigene "gezaubert".
Wehleidig bin ich schon etwas.. Aber ich sehe das als Chance, wieder "auf Anfang" gesetzt zu werden. Denn so etwas weckt auf und holt einen aus dem "Alltagstrott", der sich immer einschleichen will. Ich habe schon viele neue Ideen und Pläne, die zweite Häfte meines EVS in Lettland kann beginnen!!!

Visu labu, eure Therese, zurück auf Start. :*

Freitag, 4. Oktober 2013

Oktober


"Nichts lässt so sehr auf ein Wiedersehen hoffen wie der Augenblick des Abschieds."

Unbekannt







Time To Say Goodbye - Again.

Sie ist weg.
Und sie fehlt uns allen bereits furchtbar.
Am Wochende bin ich mit Jeanne nach Riga gefahren, um noch einmal ordentlich mit ihr zu feiern und sie mit all ihren Freunden zu verabschieden.

Wir sind sehr früh los, da Jeanne, Corinna und ich von Andreas und Laura (Freunde von Corinna)  im Auto mitgenommen wurden.
Wir haben dann erstmal in einem Café gefrühstückt, was hammer lecker war.
Außerdem war das Wetter richtig schön sonnig und wir sind auf den Rigaer Herbstmarkt gegangen, wo es alle möglichen speziell lettischen Spezialitäten gibt. Gemüse aus der Region, Honig, Töpfereizeug, handgemachter Schmuck und selbstgenähte Kleidung, alle möglichen Lebensmittel, Kräuter,...
Überall sieht man die Symbole der altlettischen Religion, dazu gab es eine Bühne wo traditionell getanzt und gesungen wurde.

Dann sind Jeanne und ich in das occupation museum of Riga gegangen, was alle möglichen historischen Fakten über die lange Besatzungszeit Lettlands beherbergt.
Außerdem sind wir durch die Hauptstadt geschlendert und Jeanne hat langsam Abschied genommen.
Am Abend sind wir dann auf andere Leute getroffen, waren in mehreren Bars, haben neue Leute kennengelernt, sind herumgezogen und haben dann den ersten Bus zurück nach Daugavpils genommen.

Es war ein echt schöner Abend und Jeanne sah wirklich glücklich aus, ein letztes Mal vor ihrer Abreise mit allen feiern zu können.

Mir ging es an dem Abend komischerweise nicht besonders gut, aber ich habe ihn trotzdem genossen.
Am Sonntag waren wir dann mit den Daugavpilsnern und allen Freunden, die nicht mit in Riga waren, in einer Bar und haben Jeanne gemeinsam verabschiedet.
Es ist so still auf Arbeit, ihre gute Laune, die uns immer in Euphorie versetzt hat, fehlt ein bisschen. :(
Außerdem ihr ungemein talentiertes Gespür für "gute" Musik! :D
Aber Jeanne ist nicht weg, sie will bald wieder nach Lettland kommen. Und auch ich habe schon meine eignen Pläne mit ihr gemacht und möchte sie nach meinem EVS hier in Belgien besuchen kommen.

Trotzdem...Nikolas und Jeanne fehlen Maria und mir sehr. Ich finde, wir waren ein ausgesprochen gutes Team, für mich die beste Dpils-crew überhaupt. Ich bin so froh, die beiden kennengelernt zu haben!!!
Ich freue mich jetzt schon mega, sie so bald wie möglich wiederzusehen!!!

Wir vermissen dich, Jeanne! See you soon! :*




Donnerstag, 3. Oktober 2013

smile


"Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du."
Mahatma Gandhi


challanges

Während des On-Arrivals haben wir auch Riga einen Besuch abgestattet, für viele Teilnehmer war es das erste Mal, für mich eher wie der alltäglich Gang zum Bäcker. ;)

Aber wir waren dort nicht auf Sightseeingtour, sondern haben nicht ganz alltägliche Dinge ausprobiert und erlebt - schließlich sollten wir uns ja kleinen "challanges" stellen.

Jeder bekam eine Liste mit Aufgaben, die er in Riga bewältigen sollte  - Ziel war es, so viele wie möglich davon zu lösen.

Unsere Mentoren sollten uns dabei zwar begleiten, aber nur im Hintergrund als Helfer fungieren.

Außerdem sollten wir uns zu 2er oder 3er Gruppen zusammenfinden, meine Gruppe bestand aber hauptsächlich aus Anna, Clàudia, Zura, Beqa und mir, unterwegs schloss sich auch noch Ümit an.

Wir haben echt viel gesehen, gelacht, herausgefunden und gemacht und sind mit vielen wunderbaren Erinnerungen in unser Quartier zurückgekehrt.
Ich habe fast alle Aufgaben lösen können - nur ein Punkt auf der Liste fehlt mir.

Doch was sollten wir eigentlich machen? Die "challanges" hatten sehr unterschiedliches Niveau und waren entweder sehr leicht und unkompliziert zu lösen, oder wir mussten kreativer werden.

Das Einfachste war wohl "Entdecke Riga von oben!". Gemeinsam besuchten wir die Aussichtsplattform des großen Radisson Blu Hotels und beobachteten die Stadt aus der Vogelperspektive - ein Punkt von der Liste gestrichen!


Dann sollten wir eine kleine Streichholzschachtel so lange tauschen, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren. Das war schon ein bisschen schwerer, alle haben gedacht, wir wollen was klauen oder haben uns einfach nicht verstanden. Touristen haben uns dann ausgeholfen, die sind ja sowieso in "Geberlaune", immerhin ertauschten wir uns so einen Stadtplan von Riga, dann eine Taschentuchpackung und zu guter Letzt eine Packung Kaugummi.  :D
Anbei haben wir echt interessante Menschen und Geschichten kennengelernt! - Wieder konnte ein Punkt gestrichen werden.



Außerdem sollten wir uns ein Autogramm von einer brühmten Rigaer Persönlichkeit holen - die Aufgabe haben wir ein bisschen freier interpretiert und nur ein Foto gemacht.
Nämlich mit Georg Armitsted, der von 1901 bis 1912 Bürgermeister in Riga war und die Stadt zur Blüte geführt hat. Stand ja nirgendwo, dass die Person nicht schon tot sein kann...
- wieder ein Punkt bearbeitet!





Als Nächstes fing es an zu Regnen. Eher zu Schütten.
Also gingen wir ins Einkaufszentrum und dort haben wir "Geld auf der Straße" verdient. Mit einem türkischen Tanz, den wir alle gemeinsam getanzt haben. Jeder hat uns nur komisch angestarrt und innerhalb von einer halben Minute kam dann auch die Security, aber wir haben immerhin 25 Santīmi verdient! :D


Dann haben wir die Gelegenheit genutzt und "Eine freiwillige und nützliche Arbeit für die Gesellschaft" verrichtet. Wir haben für alte Leute und Kinderwagen die Türen aufgehalten. Unspekatkulär, aber wir wollten auch diesen Punkt von der Liste streichen. Schließlich ging es ja auch darum, mit einfachen, kleinen Dingen, "Größeres" zu erreichen.. :D
 




Weiterhin haben wir "Jemanden zum Lachen gebracht", in dem Anna, Clàudia und ich einfach eine wildfremde Frau umarmt haben.


Natürlich gab es noch viiel mehr Punkte zu erledigen: wir testeten die 5 besten Apfelsorten Lettanlands;  haben uns die 5 spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Rigas angeschaut; haben nach Plätzen gesucht, die uns an zuhause erinnern; ich habe SteinScherePapier mit einer jungen Frau in einem Laden gespielt; wir haben das beste Souvenir gefunden; Rigaer nach ihren Lieblingsgerichten gefragt undundund...

Als wir dann auf dem Weg nach Hause waren, haben wir die "tanzende Dame" getroffen. Sie ist stadtbekannt für ihren etwas eigenwilligen Tanzstil, dazu spielt sie immer einen ungewöhnlichen Mix aus moderener Popmusik und  Oldies ab, was ein furchtbar cooles Bild abgibt. Wir haben nicht lange gezögert, uns sofort daneben gestellt und getanzt. Es war so lustig und irgendwie befreiend, einfach vor all den Leuten auf der Straße im Nieselregen zu tanzen. Es hat soo viel Spaß gemacht und bald kamen sogar einige Fremde dazu, um mitzumachen! Diese spontane Aktion werde ich nie vergessen!!!


Es war wirklich ein unglaublich spannender, aufregender und ereignisreicher Vormittag. Ich war einfach nur glücklich, mit diesen Menschen genau diese Dinge getan zu haben.
Es war echt schön und jede Minute wert. Wir haben viele unbezahlbare Erfahrungen gemacht und sind richtig zusammengewachsen.
Ich bin stolz, diese Gelegenheit bekommen zu haben, denn wann sonst kommt man auf solche Ideen?
Wir haben auf jeden Fall schon unsere eigenen Pläne, um ähnliche Dinge in einem Projekt umzusetzen.

Visu labu, ich habe euch sehr lieb! Eure Therese! :*